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ihre Wärmeleitung einen benachbarten Raum mit beheizte.14 Die Bildseite befand
sich dem anliegenden Raum zugewandt, der auch frei von Rauch gehalten war.
In Staufen handelt es sich aufgrund der unterschiedlichen Höhenmaße und der
nicht unmittelbar zusammenhängenden Bildthemen wohl nicht um Ofen-, sondern
um Kaminplatten, die in zwei unterschiedlichen, vielleicht bereits vorhandenen
Kaminen der Burg angebracht waren. Dafür kommt aufgrund seiner Größe und
seines repräsentativen Charakters nur der Palas als ursprünglicher Anbringungsort
in Betracht. Die Funktion als Takenplatte scheint in Staufen wenig wahrscheinlich,
kann aber aufgrund der Ähnlichkeit zur Kaminplatte nicht ausgeschlossen werden.
Im Folgenden soll für die Staufener Platten der in der Literatur bisher verwendete
Begriff der Ofenplatte durch den der Kaminplatte ersetzt werden.
Die Jagdszenenplatte
Die erste Platte am Treppenaufgang der Lilienhofschule ist 96,5 x 86,5 cm groß
und zeigt auf einem annähernd quadratischen Bildfeld unter zwei Halbbögen meh-
Abb. 4: Ofenplatte mit der Darstellung einer Gäms-
jagd, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck,
Inv. Nr. ES 59
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