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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 2.2008
Seite: 163
(PDF, 30 MB)
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ligen und Freien, vielleicht eine Erbengemeinschaft, ihre Güter (Land, Gebäude, unfreie Eigenleute
) dem Kloster St. Gallen. Die Orte Eschbach, Herten, Eichen werden genannt, unterzeichnet
wurde die Urkunde in Krozingen. Die Datierung hat Heinz Krieg in seinem Artikel
„Eine Schenkung im Breisgau. Die Ersterwähnung Eschbachs" sehr genau untersucht
und das Datum vom 24.1.799 ermittelt, ein Jahr vor der Kaiserkrönung von Karl dem Großen
im Jahr 800. Auch eine Übersetzung der Urkunde ist beigefügt. Natürlich war Eschbach
bereits früher besiedelt, Ursula Huggle erwähnt Funde aus der Jungsteinzeit und Gräber aus
dem 7. und 8. Jahrhundert. Von 1500 bis 1613 gehörte Eschbach den Herren von Rapportstein
aus dem Elsass, die es an das Großpriorat Heitersheim verkauften. 1806 kam Eschbach
mit dem Breisgau zum Großherzogtum Baden, Leibeigenschaft und Frondienste wurden
abgeschafft. Die Geschichte von Eschbach vom Mittelalter bis zum 2. Weltkrieg wird
nur in Streiflichtern mit den für die Gemeinde wichtigsten Stationen geschildert, schreibt
Ursula Huggle im Vorwort, da 1993 bereits ein Buch über diesen Ort unter Beteiligung von
Ursula Huggle erschienen ist: „Eschbach. Lebenslauf eines Dorfes". Ursula Huggle und
ihre Mitarbeiter berichten lebendig und detailliert über das wechselvolle Geschick dieser
Gemeinde von 2 395 Einwohnern (im Jahr 2007) in der Zeit von 1939 bis zur Gegenwart.
Mit Beginn des 2. Weltkriegs wurde ein Teil der Bevölkerung wegen der Grenznähe an andere
Orte „verschickt". Trotzdem mussten 1943 Bombengeschädigte aus Westfalen aufgenommen
werden. Polnische und russische Zwangsarbeiter halfen in der Landwirtschaft. Am
12.4.1945 besetzten die Franzosen den Ort - in letzter Minute sprengte die deutsche Wehrmacht
unnötigerweise die Eisenbahnbrücke. Voll Mitgefühl mit den Einwohnern schildert
Ursula Huggle, dass auch nach 1945 die Not nicht aufhörte: für kriegszerstörte Häuser gab
es nur eine kleine Entschädigung.

Dann folgten drei große Umstellungen, die den ursprünglich landwirtschaftlichen Ort völlig
veränderten:

- Ein französischer Militärflughafen, die „Base Aerienne 136", entstand seit 1952.
2394 Soldaten gehörten dazu, ihre Familien lebten in Freiburg i.Br. Darüber berichtet
Helmut Neubauer.

Als sich Frankreich 1967 von der NATO trennte, stellte man den Flugplatz 1968
der deutschen Luftwaffe zur Verfügung.

- Lothar Bohnert berichtet anschaulich über das Aufklärungsgeschwader 51, die
„Immelmänner", benannt nach dem berühmten Jagdflieger des 1. Weltkriegs
Max Immelmann (1890-1916). Dieses Geschwader von 2000 Mann kam von Manching
bei Ingolstadt nach „Bremgarten", wie der mit Eschbach gemeinsame Flugplatz
hieß. Es unterstand der NATO und flog ab 1964 den bekannten „Starfighter",
ab 1970 das Aufklärungsflugzeug „Phantom II". 1993 wurde dieses Geschwader
mit Ende des „Kalten Krieges" aufgelöst.

- Jetzt stand die Gemeinde Eschbach, auf deren Gemarkung 57% der Militärflächen
(324 ha) lagen, vor dem Problem: was sollte sie mit dem großen Flugplatz machen
? Außerdem fielen viele Arbeitsplätze weg.

Es war eine großartige Leistung, zusammen mit Hartheim, Heitersheim und Neuenburg
den „Zweckverband Gewerbepark Breisgau" zu gründen und auf dem ehemaligen
564 ha großen Flughafengelände bis Ende 2007 150 Unternehmen mit
800 Arbeitsplätzen anzusiedeln.

Ein Autobahnanschluss wurde gebaut, 1997 eine neue Rheinbrücke, ferner ein
„Sonderlandeplatz" für Geschäftsflüge und Sportflugzeuge.

Das Kapitel „Vom Fliegerhorst zum Gewerbepark" stammt von Michael Möhrmann
.

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