http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0012
Mettlenhöfe
In welchem Jahrhundert die Besiedlung von Mettlen erfolgte, ist nicht mehr gesichert
zu bestimmen. Diese Ansiedlung hat eigentums- und zugehörigkeitsmäßig
eine wechselvolle Geschichte erleben müssen. In der Regel stehen in dieser Ansiedlung
3 Gebäude, meist Bauernhöfe. Schon zu früherer Zeit, so um die Jahrhundertwende
vom 19. zum 20. Jahrhundert, wurden die Gehöfte nach einem verheerenden
Brand neu mit Ziegelbedachung wieder aufgebaut. Daher kann man festhalten
, dass die Mettlenhöfe schon sehr früh komplett und zusammenhängend
ohne Strohbedachung ausgestattet waren. Zur damaligen Zeit wurden ca. 250 ha
Acker- und Wiesenland und 300 ha Waldflächen bewirtschaftet.
Schlechtbach I Stegmühle
Der Weiler Schlechtbach gehörte bis in die 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts politisch
zur Gemeinde Raitbach. Dieser Zustand hat für die Menschen dieses Weilers
manche Unannehmlichkeiten bedeutet. Bis zum Jahre 1876 mussten die Schlechtbacher
Schulkinder nach Glashütten über die Stegmühle in die Schule gehen, was
manche Eltern erzürnte. Im Jahre 1876 erreichten diese beim Oberschulrat, dass
ihre Kinder in die Gersbacher Schule eingeschult wurden. Zwischenzeitlich gab es
auch eine Phase, in der die Schulkinder von der Stegmühle und Schlechtbach von
den Gersbacher Lehrern zu Hause unterrichtet worden sind.
Was politisch erst in den 3Oer-Jahren des 20. Jahrhunderts den Einwohnern von
Schlechtbach möglich war, gelang auf kirchlicher Basis den Gemeindegliedern bereits
fast 200 Jahre früher. Im Jahre 1747 wurden die Stegmühle und Schlechtbach
zur Gemeinde Gersbach eingepfarrt.
Auch die Stegmühle, ein Einzelanwesen-Komplex unterhalb von Schlechtbach,
gehörte vor den 30er-Jahren politisch zu Raitbach. Wann die Stegmühle gebaut
wurde, kann nicht zweifelsfrei angegeben werden. Sie hat ihren Namen daher, dass
in ihrem Bereich ein befahrbarer Steg über einen Bach führte. Dieser Weg war früher
die offizielle Verbindung vom Tal nach Gersbach. Er führte von Glashütten
herkommend den Glaserberg hinauf durch das Frohloch nach Gersbach und konnte
wegen seiner Steilheit nur mit Pferden oder Eseln benutzt werden. Diese Verbindung
war nicht mehr erste Wahl, als der Lochweg dem Haselbach entlang gebaut
wurde. Erst von da an war ein geregelter Wagenverkehr möglich. Durch einen
Brand am 22. Mai 1894 wurde die Stegmühle, die dem Namen nach auch einen
Mühlenbetrieb beherbergte, mindestens bis auf das Wohnhaus vernichtet. Kurze
Zeit konnte noch ein minimaler Mühlebetrieb aufrecht erhalten werden. Später
wurde dieser dann eingestellt, und die entsprechenden Gebäude hat man abgerissen
, was den Gersbachern gar nicht gefiel. Konnten sie doch die Stegmühle auf
dem beschwerlichen Weg vom Tal nach Gersbach als Rast- oder Erholungsort für
Mensch und Tier nutzen. Auch war es immer wieder vorgekommen, dass die Fuhrleute
die Pferde des Müllers zum Vorspann verwendet haben.
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