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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0018
Im militärischen Bereich sind für den Dreißigjährigen Krieg zu nennen: Auf der
Seite des Kaisers die Katholische Liga mit Wallenstein (1583-1634) und Graf von
Tilly (1559-1632), auf der gegnerischen Seite die Protestantische Union mit Herzog
Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639) und Graf Montecuccoli (1609-
1680).

In der Folgezeit traten als bedeutende militärische Befehlshaber - mit unmittelbarem
Einfluss auf den süddeutschen Raum und den Schwarzwald - auf der Seite
der kaiserlichen Allianz in Erscheinung: Raimondo Graf Montecuccoli (1609-
1680), Hermann Prinz von Baden (1628-1691), Karl V. Leopold, Herzog von
Lothringen (1643-1690), Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (1655-1707),
Prinz Eugen Franz von Savoyen-Carignan (1663-1736) und Herzog von Marlbo-
rough (1650-1722).

Auf der französischen Seite bildeten die Marschälle de Choiseul (1598-1675),
de Turenne (1611-1675), de Crequy (1624-1687), de Villars (1653-1734) sowie
die Generäle de Melac (1630-1704) und Tallard (1652-1728) das militärische
Pendant.

Eine besondere Rolle in den Kriegen zwischen der kaiserlichen Allianz und
Frankreich spielte Kurfürst Maximilian IL Emanuel von Bayern (1662-1726), da
er 1701 unerwartet das kaiserliche Bündnis mit Wien verließ und zur französischen
Seite wechselte. Damit erhielten die zunächst nur nach Westen zur Abwehr französischer
Angriffe aufgebauten Verteidigungslinien^ völlig überraschend eine zweite
Front zwischen der Donau und dem Schwarzwald, der als natürliche Nord-Süd-
Barriere zwischen der militärischen Angriffsbewegung von Frankreich im Westen
und den mit ihnen verbündeten Bayern im Osten lag.

Mit einem Durchbruch des französischen Heeres und seiner angestrebten Vereinigung
mit den bayerischen Truppen wäre ein solcher Zweifrontenkrieg im Westen
eine selbst für Wien nicht zu unterschätzende Bedrohung geworden. Dies bedeutet
aber auch eine Schwächung der Reichs- und Kreistruppen am Oberrhein: Denn
schon 1703 kam es dadurch zum Abzug von Reichstruppen, die dann am Oberrhein
fehlten. Weitere Abzüge erfolgten 1706, um gegen die Aufständischen in Ungarn
eingesetzt zu werden.

Offensive und Defensive, die zwei Pole militärischer Taktik und Strategie, bestimmten
auch den Kriegsverlauf am Oberrhein.

Wurde das Gebiet zunächst von französischen Truppen nur betreten, um hier
ihre Kontributionen abzupressen, folgten ab 1689 am Rhein entlang gezielte und
massive Zerstörungszüge mit der Absicht, rechtsrheinisch langfristig einen Wüstungsgürtel
anzulegen. Dabei wurde erstmals versucht, auch eine großflächige Totalzerstörung9
) zu erreichen.

Es war die Zeit, in der der Rhein für Frankreich zur „natürlichen Grenze Frankreichs
" erklärt und unter dem verheerenden Eindruck der Verwüstungen bei der
rechtsrheinischen Bevölkerung der Begriff vom „Erbfeind" Frankreich geprägt
wurde.

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