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lung der Markgrafschaft bestand bis 1771. So waren Schopfheim und Gersbach im
evangelisch-badisch-durlachischen, Zell dagegen im katholisch-habsburgisch-vor-
derösterreichischen Besitz. Der Regent über den baden-durlachischen Landesteil war
zu jener Zeit Markgraf Friedrich VII. Magnus von Baden-Durlach (1647-1709).
Als Sohn von Friedrich VI., Markgraf von Baden-Durlach, und Christine Mag-
dalene von Kleeburg gehörte Markgraf Friedrich VII. der evangelischen Linie des
Hauses Baden an. Die konfessionelle Trennung der Markgrafschaft erfolgte bereits
im Jahr 1556. Mit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 gingen die Glaubenskriege
der Reformationszeit zu Ende und es galt der Reichsfrieden sowohl für Katholiken
als auch für Protestanten. Gemäß dem Leitsatz „cuius regio eius religio",
„wessen Land, dessen Glauben".
1677 folgte Friedrich VII. seinem Vater als Markgraf von Baden-Durlach. Als
Friedrich Magnus von Baden regierte er von 1677 bis 1709. Unter ihm begannen
die Verwüstungszüge der Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg, die ihn 1688
aus dem Land vertrieben. Er floh ins Exil nach Basel und kehrte erst 1697 wieder
zurück. Der Spanische Erbfolgekrieg zwang den Markgrafen ein zweites Mal,
nach Basel zu flüchten. Friedrich VII. wehrte sich anfänglich gegen den Bau von
Schanzen auf seinem Territorium, da diese sein Land nicht schützen würden, und
wollte daher auch keine Untertanen zum Schanzen bereitstellen. Er sah dann jedoch
die generelle militärische Notwendigkeit der Schanzlinien speziell für den
Schwäbischen und auch den Fränkischen Reichskreis ein, jedoch sollte sich die
Zahl der zu stellenden Schanzer in erträglichen Zahlen halten.13)
Neben der „Oberen" und „Unteren Markgrafschaft" wurde unser Raum von den
habsburgisch-vorderösterreichischen Territorien mit den vier Waldstädten Rhein-
felden, Säckingen, Laufenburg und Waldshut geprägt. Dieses Gebiet erhielt die
Bezeichnung „Vorderösterreich" oder „Vorlande", wobei es im Süden über den
Hochrhein bis in die heutige Nordschweiz hinein reichte. Als Verwaltungszentren
fungierten Freiburg als Hauptstadt des Oberamtes Breisgau sowie zeitweise auch
Konstanz und Innsbruck.
Wallgraben- und Schanzenbau im Südschwarzwald
Im Südschwarzwald lassen sich drei Schanzen-Phasen nachweisen: Eine frühe
zwischen 1444-1525, ihr folgt eine zweite, sehr intensive, zwischen 1618-1714
und schließlich eine dritte in den Jahren 1792-1812. Unsere Forschungen beschränken
sich auf den Zeitraum 1444-1714 und das Gebiet zwischen der Wehra
im Osten und der Kleinen Wiese im Westen.
Zu den ältesten nachweisbaren Wallanlagen unserer Gegend gehört die Wallmauer
auf dem Grenzacher „Hornfelsen". Mit 75 Metern Länge und zwei Metern
Breite verbirgt der rund vier Meter hohe, vermutlich im Mittelalter darüber aufgeschüttete
Wallkörper einen älteren Mauerkern, den die Experten in die jüngste Ur-
nenfelderzeit datieren.
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