Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0037
„Dorn"- oder „Kratzbeere" genannt) und Hagebutten, Eiben und Sanddorn angelegt
. Neben den sehr unangenehmen Stacheln enthalten z. B. Eiben auch für den
Menschen giftige Alkaloide (Taxane).

Mit der Zeit entstand so ganz natürlich und ohne viel Zutun des Menschen eine
undurchdringliche „Dornröschenhecke" mit hoher Schutz- und Abwehrfunktion.

Schanzenbau

Bevor die Erdarbeiten beispielsweise für eine „Redoute" begonnen wurden,
pflockte man mit starken Seilen die Grundform der Schanze im Maßstab 1 : 1 auf
dem ausgewählten Areal aus. Hierbei war es wichtig, ein möglichst ebenes Geländestück
zu finden, denn nur so erreichte man eine optimale Stabilität des Schanzenkörpers
.

Alle Schanzanlagen bauen auf demselben Prinzip auf: Was aus dem Wallgraben
herausgenommen wird, findet sich im Wallkorpus wieder. Es - wurde also kbine
Erde oder Baumaterial herantransportiert, sondern die Schanze erhob sich am sorgfältig
ausgewählten Schanzenstandort im gleichen Maße über dem Wallgraben,
wie dieser lang, tief und breit war.

Als Werkzeuge standen Äxte, Holzspaten, Holzspaten mit Eisenverstärkung,
Erdpickel, Weidekörbe und Holzschubkarren zur Verfügung. Das Verdichten und
das Formgeben des aufgeschütteten Erdmaterials erfolgte durch intensives Stampfen
mit einem rund ein Meter langen Naturstamm, der oben mit einem kleinen
Querholz zum beidseitigen Festhalten ausgestattet war.

Ein einfaches Baugerüst - entweder aus schmalen Holzstangen oder mit einem
speziellen beweglichen Holzschienen-System, gewährleistete die fachgerechte Errichtung
und gab die Längen-, Breiten- und Höhenmaße der Schanze vor. Auch die
genauen Böschungswinkel des Schanzkörpers wurden durch dementsprechende
Holzpfähle fixiert oder mit beweglichen Holzschienen im Maßstab 1 : 1 vorgegeben.

Flechtwerke aus Weiden und Faschinen sicherten zusätzlich die steilen Wallböschungen
oder Grabenwände gegen Erosion und Erdabrutschungen. Mit schmalen
Rundhölzern und rohen Brettern konnte dies ebenso vorgenommen werden.

Ein Problem - gerade bei Schanzen in exponierter Horstlage (und damit mehrheitlich
über dem Quellhorizont liegend) - war die Wasserversorgung55^ Daher
suchte man nicht nur nach strategisch-topographisch geeigneten Standorten, sondern
auch unter dem Gesichtspunkt einer möglichst nahen Quelle oder eines
Baches. War die Quelle etwas weiter entfernt, wurde sie eingefasst und das Wasser
über halbierte oder ausgehöhlte Baumstämme zur Baustelle geleitet.

So gewährleistete sie nicht nur die Trinkwasserversorgung, sondern konnte - eine
ausreichende Schüttung vorausgesetzt - auch in den Graben eingeleitet werden, der
dadurch vom „trockenen" zum „nassen" Graben, also zum Wassergraben wurde, und
dadurch ein zusätzliches, schwer zu überwindendes Annäherungshindernis bildete,
das auch das Durchqueren oder Überspringen des Hauptgrabens erschwerte.

35


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0037