http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0038
Abb. 6.: Schanzbauern errichten eine Redoute (Diorama, Ausschnitt). Dieses Modell verdeutlicht,
welche vielfältigen Bau- und Wehrarbeiten zu leisten waren. Größe 120 x 54 x 40 cm, Sammlung AG
MINIFOSSI.
War eine direkte Frischwasserversorgung nicht möglich, wurde das Trinkwasser
in Fässern herangeführt und in diesen gebunkert. Gerade in warmen Sommermonaten
entstanden durch die natürliche Eiablage von Insekten sowie durch die Bildung
von bakteriellen Keimen im Wasser nicht nur geschmackliche, sondern
zwangsläufig vor allem hygienische Probleme.
Wurde bei der Auswahl des Standortes die Trinkwasserversorgung nicht ausreichend
berücksichtigt, konnte dies selbst nach dem vollendeten Bau der Schanze
dazu führen, dass diese aufgegeben werden musste.56)
Aus dem Hauptgraben heraus wurde die Brustwehr aufgeschüttet und entlang
der äußeren „Wallkrone" hat man Palisaden und Schanzkörbe gesetzt. Einerseits
um als Sicht- und Bewegungsschutz eine zusätzliche Sicherheitszone für die Verteidiger
zu schaffen, andererseits aber auch eine optimale Möglichkeit zum sicheren
Einsatz von Feuerwaffen zu erhalten.
Der Schanzkorb selbst ist ein zylindrisches Geflecht aus Zweigen und zwischen
120 bis 180 Zentimeter hoch. Der Durchmesser beträgt rund 60 Zentimeter. Als
Flechtmaterial wurden häufig Weide, Hasel oder die noch jungen, biegsamen Äste
anderer Laubbäume wie Buche oder Birke bevorzugt.
Die zylindrische Form wird jedoch auf Grund der Verjüngung nach oben zu
einem Kegelstumpf. Ausgangspunkt sind zwischen 7 bis 16 vertikale Standruten,
die unten angespitzt sind und kreisförmig in den Boden gesteckt werden: Nicht nur
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