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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0063
Identitäten geworden. Und genau dazu will und wird auch zukünftig die Projekt-
Arbeit der AG MINIFOSSI ihren Beitrag leisten." 102)

Natürlich ist es in dem vorgegebenen Rahmen nur möglich, eine kleine, aber
dennoch repräsentative Auswahl aus den bislang 132 erkundeten Anlagen zu treffen
. Wir haben sie geographisch so ausgewählt, dass wir den Leser auf eine Rundwanderung
mitnehmen. Dabei stellen wir ihm folgende vierzehn Anlagen vor:

Die Schanze auf dem „Hühnerberg" und die „Wallstaffeln" und „Wallschwärme
" auf dem „Langenfirst" bei Fahrnau, die große Viereck-Schanze auf der „Hebelhöhe
", das „Gatter" am „Gatterweg" zwischen Fetzenbach und Schwarzenbach,
die vier Schanzen auf dem „Mettlenkopf" bei Gersbach, der „Kämpfenlagerkopf"
und die „Stubentür" östlich von Hasel, die Pass-Sicherung auf dem Dinkelberg
zwischen Minsein und Eichsei, die Defensivanlagen auf dem „Rechberg", das
große Verteidigungssystem auf dem „Scheinberg" bei Maulburg, die Wallanlagen
auf dem „Entegast", die großen Sperrwälle bei Enkenstein und Wieslet, die Sperranlagen
am „Maiberg"-Pass und die Schanze östlich von Bürchau.

Die Schanze auf dem „Hühnerberg"

Bereits 2003 wurde am „Hühnerberg" eine bis dahin unbekannte „Tal-Schanze"
entdeckt, die zur Sicherung des alten „Kürnberger Weges" errichtet wurde. Nicht
nur die topographische Lage war eine Neuentdeckung, sondern auch der besondere
Schanzentyp, den die Forschungsgruppe bislang noch nirgends im Wiesental
vorgefunden hatte.

Diese „Tal-Schanzen" sind - im Gegensatz zu den hochgelegenen Schanzen bei
Raitbach, Schweigmatt, Schlechtbach und Gersbach - Verteidigungsanlagen, die
unmittelbar vor und während kriegerischer Auseinandersetzungen und bei der Errichtung
von Feldlagern aufgeworfen wurden.

Und diese „Hühnerberg-Schanze" barg noch eine weitere Überraschung: Hier
blieben noch alle zusätzlichen Verteidigungsmittel wie Sperrgräben und Kommunikationslinien
erhalten. Diese machen die gesamte Anlage, die eine Fläche von
rund 25 000 Quadratmetern einnimmt, so einmalig.

Eigentlich hatte man die Erforschung der Anlage abgeschlossen, da man zunächst
weder im Wald noch in den angrenzenden offenen Flurbereichen weitere
Spuren fand. Dies sollte sich jedoch nach massiven Schneefällen und einer sich
anschließenden langen Regenperiode überraschend ändern. Denn dadurch wurden
die Laubschichten am Boden so stark zusammengepresst, dass sich nun Bodenspuren
doch noch als deutliche Kontur abzeichneten.

Eine schnelle Bodenaufnahme und Archivierung der „Kommunikationslinien" und
Zick-Zack-Gräben war dringend geboten. Denn diese letzten Spuren werden über
kurz oder lang wohl für immer verloren gehen: Private Forstarbeiten mit schwerem
Gerät haben das Waldareal bereits stark durchfurcht und die Walllinien zerschnitten
- kein seltenes Schicksal für historische Bodendenkmäler! Was für den Laien wie

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