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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0067
bereits im Juli 2002 innerhalb eines Messpraktikums untersucht und zentimetergenau
aufgezeichnet. Schon damals fragte man sich: Warum mitten im Wald eine
Sperrmauer errichtet wurde, deren guter Erhaltungszustand auf Grund einer sehr
sorgfältigen Bauweise selbst heute noch überrascht?

Nun löste sich auch dieses Rätsel! Denn das „Gatter" war lediglich die westliche
Flankensicherung des historischen Weges von Gersbach über Fetzenbach nach
Schwarzenbach und integrierter Bestandteil der großen „Hinteren Linie".

Denn zwischen dem „Gatter" und dem Höhenzug, der östlich steil und unmittelbar
zum Wehratal abfällt, wurde eine ausgedehnte Verteidigungslinie angelegt,
welche die naturgegebenen Formationen von Felsenhorsten, Plateaus und markanten
Felsrippen ausgesprochen optimal miteinander verband. Es erinnert auch
Experten stark an die Polygonalschanze „Auf der Wacht" oberhalb von Todtmoos-
Au, die wie ein Adlerhorst auf einem Felssporn liegt und eine militärisch besonders
entscheidende Position einnahm. Beide Anlagen, „Gatter" und „Wachtschan-
ze", wurden im Dreißigjährigen Krieg von den Kaiserlichen errichtet.

Die Schanzen auf dem „Mettlenkopf"

Mit der Luftbildarchäologie hat sich für die AG MINIFOSSI ein neues Arbeitsgebiet
erschlossen. Wie wichtig dieser Forschungszweig für die Schüler-AG geworden
ist, belegt die Tatsache, dass damit auch das alte Rätsel von Mettlen gelöst
werden konnte: Nicht nur Experten fragten sich, weshalb die beiden noch sichtbaren
Schanzenreste mit so starken Wällen im Norden und Westen gesichert wurden
? Was sollten diese im Gelände immer noch leicht erkennbaren Wallgräben
schützen? Zumal auch noch ein verschanzter Vorposten auf dem „Mettlenkopf die
Südflanke und damit die historische Wegverbindung nach Hasel und Wehr deckte?

Eine erste große Überraschung brachte die intensive Auswertung einer alten SW-
Serie von Luftaufnahmen des Landesvermessungsamtes Stuttgart aus dem Jahre
1968: Sie zeigt in einer speziell angefertigten Ausschnittsvergrößerung, dass zwischen
den drei bekannten Schanzen auf dem „Mettlenkopf noch eine weitere,
weitaus größere Schanze lag:

Eine 5-Eck-Schanze mit nahezu einhundert Metern Durchmesser. Sie ist nur
noch als schattenartige Bodenkontur erkennbar und auch die Vorortbegehung
brachte keinerlei sichtbare Anhaltspunkte. Warum sie scheinbar so spurlos verschwunden
ist, lässt sich nicht mehr belegen und lässt viele Frage offen.

Wurde sie geschleift oder rutschte sie auf Grund eines Baufehlers oder ungünstiger
Bodeneigenschaften auf dem nach Westen sehr stark abfallenden Gelände
ab? Nahm man das bereits gewonnene Bodenmaterial, um damit in unmittelbarer
Nähe die heute dort bestehende 6-Eck-Schanze zu errichten?

Diese liegt, sogar von der „Schweigmatf aus gut erkennbar, im offenen Gelände
. Sie zeigt aktuell die Form eines unregelmäßig geformten Vierecks, war jedoch
vor dreihundert Jahren als ein perfektes Sechseck errichtet und hatte erst durch die

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