http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0068
Abb. 18: Das Luftbild zeigt die Anhöhe vom „Mcttlenkopf" bei Gersbach. Im Bildmittelpunkt sind
noch die Bodenspuren einer mächtigen 5-Eck-Schanze zu erkennen sowie ein westlich davon
verlaufender Wallgraben.
über die Jahrhunderte betriebene Bewirtschaftung, vor allem beim Ackerpflügen,
zwei ihrer sechs Eckpunkte eingebüßt.
Ebenso wurde das Schanzeninnere völlig aufgefüllt. Eine exakte Messung der
noch vorhandenen Kanten des oberen Schanzenkörpers - gemeinsam mit dem
Staatlichen Vermessungsamt vorgenommen - kann jedoch eindeutig die ursprüngliche
Form belegen. 6-Eck-Schanzen gehören zu den stabilsten Schanzkörpern,
weshalb wir uns auch bei der rekonstruierten Schanze auf dem „Scherentann" entschlossen
, diese geometrische Form zu wählen.
Die dritte Schanze ist eine Redoute und liegt auf dem südlichsten Geländepunkt
als eine auch heute noch beeindruckende Landmarke. Sie sicherte wohl als Grenzstation
den Übergang aus dem Vorderösterreichischen in die Markgrafschaft. Ob
sie wirklich auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Turmes steht und als
mögliches Pendant zum benachbarten „Bärenfels" angelegt worden ist, konnte
noch nicht geklärt werden. Im Zuge von Forstarbeiten wurde sie 2007 völlig freigelegt
und beherrscht nun wieder die Kuppe des „Mettlenkopfes" - mit einer atemberaubenden
Rund- und Fernsicht.
Auch die kleinste und östlichste der drei noch sichtbaren Verteidigungsanlagen
war als sechseckige Schanze angelegt. Sie dürfte wohl die älteste Anlage von den
vieren sein. Ihre äußere Form hat leider stark durch die Bewirtschaftung des sie
umgebenden Feldes gelitten, das typische Schicksal fast aller in offener Kulturlandschaft
errichteten Schanzen.
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