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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0095
nuierliche Wasserführung garantiert. Auf insgesamt 1900 Metern Länge wird das
Quellwasser von 980 Höhenmetern hinunter auf 905 Meter geführt. Wobei das Gefälle
mit exakt zwei Prozent stets so angelegt wurde, dass die Erosionskraft der
Strömung das Wuhrbett bzw. dessen Sohle einerseits nicht tiefer legte, andererseits
aber auch durch eine ausreichend schnelle Wasserführung die Sedimentierung von
Schlamm oder Sand vermieden werden konnte.

Selbst nach den urkundlich belegten weit mehr als 400 Jahren kann man heute
immer noch die Funktionalität der Gesamtanlage bestaunen, die nachweisbar bis
in unser Jahrhundert hinein zur Bewässerung der Wiesenflächen auf dem „Dieten-
schwander Gewann" herangezogen wurde. Die Bewässerung wurde sowohl als
„Düngung" eingesetzt, half aber auch im Frühjahr, den noch auf den Wiesen- und
Grasflächen liegenden Schnee schneller abzuschmelzen und so ein früheres
Wachstum der Grashalme anzuregen.

Vergleicht man die vorliegenden Datierungen der Glashütte mit dem „Scherwuhr",
so kann man davon ausgehen, dass dieses tatsächlich schon zur Bewirtschaftung des
„Dietenschwander Kopfes" angelegt wurde, bevor man die dort jetzt nachgewiesene
Glashütte errichtet hat. Die Frage, inwieweit das „Dietenschwander Gewann" seine
ursprüngliche Entstehung bereits einer schon früher hier errichteten Glashütte verdankt
bzw. durch die Köhlerei für eine etwas weiter entfernt arbeitende Glashütte
entstanden ist, kann wohl nicht mehr geklärt werden. Es ist nicht ohne weiteres völlig
auszuschließen, dass es hier zu unterschiedlichen Zeiten zwei räumlich relativ
nah gelegene Standorte von Glashütten gegeben haben konnte. Dafür sprechen auch
die zwei aktuellen, völlig unterschiedlichen Fundsituationen.

Am Dietenschwander Gewann bestand wohl immer schon eine besonders günstige
Kombination von positiven Standortfaktoren: Landwirtschaftlich nutzbarer
und zugleich fruchtbarer Boden für die lebensnotwendige Selbstversorgung der
Glaser mit ihren Familien sowie eine ganzjährig gesicherte Wasserversorgung für
Mensch, Tier und Pflanzen.

Abb. 9 bis 13: Nachbildungen typischer Produkte aus Waldglas (von links): Pilgerflasche, Stangenglas
mit „Warzennuppen", „Kuttrolf" (Gluckerflasche), Oktaederglas mit „Elefantenrüsseln" und ein

Passglas mit umgelegtem Glasfaden (Sammlung AG MINIFOSSI)

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