http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0101
Abb. 19: Ein sog. „Glaskränzlein'' - eine in einem zusätzlichen Arbeitsgang speziell hergestellte
„Lippe", die man nachträglich auf den Flaschenhals aufsetzte und die bevorzugt bei kleineren Medi-
zinfiäschchen zum Einsatz kam. Nur so konnte der Patient seine flüssige Medizin tropfenweise dosieren
(Sammlung AG MINIFOSSI).
von 1998 bis 2008 und schließlich auch die Glashütten-Suche von Ulrich Siegener
(...) von 2000 bis 2005 in Zusammenarbeit mit dem Gersbacher Heimatforscher
Hans-Peter Weniger (...).
Vor allem bei den Untersuchungen der AG MINIFOSSI „... sind Landesaufnahmen
in einer Genauigkeitsstufe entstanden, die oft weiter geht als die konventionelle
Denkmalinventarisation ... und liefern wichtige Grundlagen zur Erforschung
des Südlichen Schwarzwaldes".28)
Dabei griff die Schüler-AG der Schopfheimer Friedrich-Ebert-Schule (Haupt-
und Werkrealschule) zunächst vor allem auf das in Gersbach kursierende „Dorf-
Chronik"-Manuskript von Kneusslin29) zurück, das sich als eine sehr fundierte
Quelle erwies.
Persönliche Kontakte zu Dr. Piepenbrink, Dr. Schlageten Siegener und Weniger
schufen die solide Grundlage für eine intensive Feldarbeit. Zusätzlich sorgte überraschend
auch der Orkan Lothar (1999) dafür, frische „Wurzelfunde" als neue
Glaswüstungen zu identifizieren.
Aber auch konkrete Hinweise aus der Bevölkerung sowie von Gersbacher Schülern
, die „schöni Glas-Schtei" mit in den Unterricht nach Schopfheim brachten,
sorgten für eine starke Dynamisierung der Forschungstätigkeit. Dabei stets an unserer
Seite als optimal kooperierende Fachbehörde: Das Landesdenkmalamt Freiburg
, heute Regierungspräsidium Freiburg, Abt. Archäologie, mit Dr. Jenisch und
Dr. Schmidt-Thome - beiden gilt an dieser Stelle unser besonderes Dankeschön.
Bei Kneusslin ist zu lesen: „Auch gilt als Beweis, daß sich mehrere Glasbläser
niedergelassen haben. Denn mir selbst sind sechs bis sieben Plätze bekannt, wo im
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