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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 1.2009
Seite: 105
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0107
Identifikation gestern und heute

Dass das Thema Markgräflerland erst so spät umfassend für das Markgräfler
Museum aufbereitet wurde, könnte sich angesichts der modernen komplexen und
vielgestaltigen Lebenswirklichkeit durchaus als Segen erweisen. „Es gibt eine lange
Diskussion über die Gefahren allzu simpel gestrickter Identifikationsangebote",
umreißt Museumsleiter Merk das Problem und verweist auf negative historische
Erfahrungen und „zwanghafte Identitätsmuster", die in der Vergangenheit zu übersteigertem
Selbstbewusstsein oder gar Fanatismus mit den bekannten Folgen geführt
hätten. Ein modernes Museum aber könne Bausteine zur IdentitätsStiftung
und zur offenen Auseinandersetzung mit verschiedenen Identitäten beitragen sowie
Angebote zur Identifikation machen. Dieser Ansatz birgt nach Merk auch die
Chance für die Auseinandersetzung mit Gegenwart und Zukunft einer Stadt oder
einer Region. Dabei sei ein „offener, erweiterter, differenzierter, unideologischer
Identitätsbegriff hilfreich".

Jahrelange Vorarbeiten

Die Einrichtung dieser hochinteressanten heimatgeschichtlichen Ausstellung
wurde erst möglich durch den Ausbau des Dachgeschosses in den Jahren 2001 bis
2003, durch den 200 Quadratmeter Aus Stellungsfläche hinzukamen. Bis die Besucher
zwischen den „Themeninseln" umherspazieren, in den ausgelegten Textsammlungen
blättern oder mit digitalen Medien selbst spielerisch auf Erkundungsfahrt
gehen konnten, war eine immense Vorarbeit zu leisten. Nachdem das Konzept
feststand, galt es, die richtigen aussagekräftigen Exponate zu erwerben und ihre
Präsentation zu überlegen. Hier leisteten heimatgeschichtliche Sonderausstellungen
der jüngeren Zeit eine wertvolle Vorarbeit: 2003 ging es um die Geschichte
des Tourismus auf dem Hochblauen, 2004 um die Fasnachtstraditionen im protestantischen
Markgräflerland, 2005 um die wechselvolle deutsch-französische Geschichte
am Oberrhein am Beispiel der 1905 eröffneten Garnison Müllheim. 2006
beschäftigten sich zwei Sonderausstellungen mit Markgräfler Themen: eine mit
der Geschichte der weit verzweigten Familie Blankenborn, eine mit der damals
450 Jahre zurückliegenden Reformation im Markgräflerland. Schließlich ging es
2008 in einer weiteren heimatgeschichtlichen Sonderausstellung um den Nachlass
des Museumsgründers, Autors und Zeichners Dr. Fritz Fischer aus Müllheim. Weit
über 1000 Objekte, Zeichnungen, Drucke und andere Exponate seien in diesen
Jahren gesichtet worden im Hinblick auf das große Projekt einer aussagekräftigen
Dauerausstellung, berichtet Merk. Parallel zur Beschaffung der Exponate wurde in
Zusammenarbeit mit Museumsverein, Stadtverwaltung und Gemeinderat die äußere
Gestaltung der Ausstellung überlegt und ein entsprechender Wettbewerb ausgeschrieben
. 2005 erhielt das Reutlinger Gestaltungsbüro Burkhard Pfeifroth den
Auftrag. Von dessen Leistungsfähigkeit und Qualifikation überzeugten Referenz-

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