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stammt, wie auch die festtägliche Vreneli-Tracht im Eingangsbereich, aus dem reichen
Fundus des Kanderner Trachtenvereins. Auch die Themeninsel „Weinbau-
und Weinhandelsregion" besitzt mit dem herrlich geschnitzten Nussbaum-Schreib-
tisch von Adolph Blankenborn ein aussagekräftiges Exponat erster Güte.
Ein Exponat in der Abteilung zur Müllheimer Stadtgeschichte, das erst auf den
zweiten Blick seine für den heutigen Betrachter durchaus humoristischen Dimensionen
offenbart, ist eine Schützenscheibe aus dem Jahr 1910, „erschossen von August
Strohmeier". Der wackere Schütze hatte das auf der Scheibe abgebildete neue Müllheimer
Hebeldenkmal am besten getroffen, wie der Name neben dem Einschussloch
beweist. Die anderen Treffer, die das Bild durchlöchern, wurden ebenfalls akribisch
zugeordnet: Sie wurden von den Herren Kaiser, Glimm, Haeberle, Gloss, Gerwig,
Gremper und Haberstock abgegeben. Den Rahmen des Bildes hatte noch ein
Schütze namens Zöllin getroffen, was ebenfalls säuberlich neben dem Einschlag vermerkt
ist. Dass man im Rahmen eines Schießwettbewerbs auf das Denkmal für einen
beliebten Dichter ballert, käme uns heute nicht mehr in den Sinn.
Abb. 3:
Die von Treffern durchlöcherte Schützenscheibe
mit dem Hebeldenkmal. Gestiftet
wurde sie anlässlich des Hebel-Jubiläumsjahres
1910, das in Müllheim ausführlich
gewürdigt wurde, unter anderem
mit der Einweihung des Hebelparks, in
dem das abgebildete Denkmal heute
noch steht.
Die „ Themeninseln "
Die einzelnen Abschnitte der Ausstellung werden markiert von gläsernen Pylonen
, die nicht nur kurze einprägsame Texte und grafisch aufbereitete Bilder aus alten
Quellen tragen, sondern auch mit „Gucklöchern" versehen sind, Nischen, in
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