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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 1.2009
Seite: 131
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0133
Das Reichsarbeitsdienstlager in Wintersweiler
Die Entstehung - die Lage - die organisatorische Zugehörigkeit

Wann und wo die Entscheidungen zum Bau des Lagers in Wintersweiler gefallen
sind, auf welchen juristischen und planungsrechtlichen Grundlagen die Bauausführungen
beruhen und wie die besitzrechtlichen Fragen geklärt wurden, darüber fehlen
alle Belege. Sicher ist nur, so das Wissen der befragten Dorfbewohner, dass der Bau
des Lagers auf den Beginn des Jahres 1938 zu datieren ist. Durch staatliche Anordnung
wurde der sich im Privatbesitz befindende Baugrund entschädigungslos enteignet
und in die Nutzung durch die Organisation des R.A.D. überführt.

Die Errichtung der Lagergebäude war unterhalb des Dorfes, südlich des Fischinger
Weges, vorgesehen, hineingebaut in das leicht abfallende Gewann „In den Käf-
matten".

„Ursprünglich4', so Hans Lang (Jg. 1924) „war ein Gelände unterhalb der Kirchgasse
, am Ortsrand des Mitteldorfes gelegen, mit Messstäben ausjnarkiert worden.
Nach einigen Tagen allerdings wurden diese Stäbe wieder entfernt. Aus welchen
Gründen, habe ich nie in Erfahrung bringen können. Jedenfalls, zu Beginn des Jahres
1938 war die Entscheidung für den Lagerneubau In den Käfmatten gefallen."

Die Entscheidung, das Lager außerhalb des bewohnten Dorfkerns zu bauen, ist
sicher so zu begründen: zum einen wurden die Dorfbewohner durch das paramilitärisch
geprägte „Lagertreiben" kaum gestört und zum anderen durch das erhöhte
Verkehrsaufkommen von Militärfahrzeugen nicht zu sehr belästigt. Transportgünstig
ideal gelegen waren die vorhandenen Zu- und Abgangswege Fischingerweg
und die Straße durch den Angel. Sie waren die Hauptverbindungen des Lagers ins
Engetal nach Efringen und in die Rheinvorebene.

Organisatorisch gehörte das R.A.D.-Lager Wintersweiler zu den 86 Abteilungen
(Lagern) im ARBEITSGAU XXVII BADEN, geführt durch den Generalarbeitsführer
Helff. Im März 1938, auf „Führerbefehl", wurde der Reichsarbeitsdienst des
Arbeitsgaues Baden zum Aufbau der Westsicherung des Reiches („Bau des Westwalls
") eingesetzt.

Insgesamt 50 Abteilungen kamen bei den Befestigungsarbeiten zum Einsatz. Der
Westwallbau war in seiner Dimension so umfangreich, dass zu den 9 badischen
Abteilungen weitere 41 aus anderen Arbeitsgauen herbeigeführt werden mussten.
Diese an die Westgrenze abkommandierten Abteilungen kamen überwiegend aus
den Räumen Augsburg, Neumarkt, der Oberpfalz und Passau. Die vielen verpflichteten
Arbeitsdienstmänner verrichteten ihre streng organisierte, äußerst harte und
menschlich oft entwürdigend gestaltete Dienstzeit in einem dieser Arbeitslager an
der Westgrenze des Reiches. So auch in Wintersweiler.

Das R.A.D.-Lager Wintersweiler selbst gehörte organisatorisch zur Gruppe 261
RV mit Hauptsitz in Müllheim/Baden mit folgenden Abteilungen:

Hartheim, Grißheim, Neuenburg, Schliengen, Bamlach, Wintersweiler, Eimeidingen
.

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