http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0147
Gegen Ende der 30er-Jahre setzte die Kreisverwaltung in Lörrach ihre NS-Volks-
erziehungsideologie durch, indem sie die Gemeinden des Markgräfler Landes gesetzlich
dazu verpflichtete, öffentliche Kindergärten einzurichten. Für die dazu notwendige
Zahl an Erzieherinnen, alle im Sinne des Nationalsozialismus „gut geschult
", sorgte die Kreisbehörde. In welchem Jahr genau auch Wintersweiler diese
Verwaltungsanordnung umsetzte, weiß heute im Dorf niemand mehr. Die für den
Kindergarten notwendigen Räumlichkeiten fand man im eigenen Rathaus. Doch
platzmäßig traten immer wieder Schwierigkeiten auf. Dann, wenn die Belegungszahlen
im R.A.D.-Lager gering waren, lagerte die Gemeindeverwaltung den gesamten
Kindergarten in die dafür vorgesehene leer stehende Baracke (im Bild) aus.
Eine Aufnahme (um 1940) zeigt die damals 5-jährige Gretel Schlegel (verh. Hofmann
) vor „ihrer" Kindergartenbaracke. Im Bildhintergrund steht das Haus des Jakob
Hof mann am Fischinger Weg.
Ein im Protokollbuch des Gesangvereins Wintersweiler gefundener Auszug von
1941 belegt eindeutig, dass der Speisesaal des Lagers auch als Trauerort für die
Dorfgemeinschaft diente.
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(Unterschrift: Karl Kammerer)
Protokollauszug aus dem Protokollbuch des Gesangvereins Wintersweiler
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