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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 9
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0011
Heimsuchungen

Wintersweiler litt wie alle benachbarten Orte im Laufe seiner Geschichte unter Kriegen
, Pestläufen und anderen Heimsuchungen. Besonders im Dreißigjährigen Krieg
(1618 - 48) hatte die Bevölkerung durch Truppendurchzüge mit den damit verbundenen
Plünderungen sowie durch die Pest (1639) und Missernten zu leiden, was
viele Bewohner zur Flucht nach Basel bewog. Dies alles führte zu einem Rückgang
der Bevölkerung, so dass die Kirchenbücher zwischen 1650 und 1750 eine starke
Schweizer Einwanderung aus dem Basel-, Bern- und Zürichgebiet verzeichnen.

Nach einigen Jahren des Friedens musste die Gemeinde 1690 wieder eine Kriegslast
von rund 6000 Gulden tragen, wovon sie sich erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts
erholt hatte.

Die sogenannten Koalitionskriege zwischen Frankreich und den Monarchien Europas
(1792 - 1815), die nur von kurzen Friedenszeiten unterbrochen waren, brachten
nacheinander kaiserliche und französische Einquartierungen.

Im Ersten Weltkrieg (1914-18) hatte die Gemeinde 10 Gefallene zu beklagen, und
im Zweiten Weltkrieg (1939- 45) waren es 8 Gefallene und 7 Vermisste.

Während des letzten Krieges musste die Bevölkerung 3 Mal evakuiert werden. Im
Januar 1945 lag das Dorf unter Artilleriebeschuss, wobei manche Häuser zerstört
oder beschädigt wurden. Dabei ist auch die Kirche schwer getroffen worden. Als
man diese zwischen 1946 und 1954 wieder instand setzte, kamen alte Wandmalereien
zum Vorschein.

Dörfliches Leben

Die Bevölkerung lebte fast ausschließlich von der Landwirtschaft, wobei es ihr aber im
Allgemeinen nicht schlecht erging. 1859 schreibt nämlich C. G. Fecht: „Die Einwohner
sind ziemlich wohlhabend, und ernähren sich von Feld=,Weinbau und Viehzucht."

Der Weinbau ist seit 1313 bezeugt, und 1699 werden 10 ha Reben angegeben, was 8%
der Anbaufläche ausmachte. 1959 umfasste das Rebgebiet sogar 17 ha, heute ca. 15 ha.

Im 18. Jahrhundert spielte auch der Obstbau eine große Rolle.

Spalierobst-Anlagen gibt es heute am „Fischingerweg" (Abb. 9) und im „Brüchental
".

Die Viehhaltung war zeitweise so beträchtlich, dass es 1735 sogar zu Weideschwierigkeiten
kam, weil zu viele Kühe und auch Pferde gehalten wurden.

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