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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 25
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0027
Ein hallstattzeitlicher Grabhügel
auf dem Katzenberg bei Wintersweiler

Matthias Reinauer

Die Grabhügelgruppe auf dem Katzenberg, Gewann „Bei den Bücken", befindet
sich auf der Gemarkung Wintersweiler, Gemeinde Efringen-Kirchen, im Landkreis
Lörrach. Die 397 m hohe Erhebung liegt in der Vorbergzone des Markgräfler-
landes, das mit seinen ausgedehnten Löss- bzw. Lösslehmböden, seinem milden
Klima und dem Gewässernetz sehr gute Voraussetzung für eine Besiedlung in
urgeschichtlicher Zeit bot. Die im Raum Liel/ Schliengen/ Hertingen reichlich
vorhandenen Bohnerzvorkommen sind bereits in der vorrömischen Eisenzeit ausgebeutet
und in sogenannten Rennöfen verhüttet worden, um eiserne Erzeugnisse
herzustellen.1

Der Katzenberg ist der höchste Hügelrücken in der Gemeinde Efringen-Kirchen
und liegt zwischen dem Feuerbachtal und dem Engetal. Das im Jahr 909 erstmals
urkundlich belegte Dorf Wintersweiler liegt an den Hängen des Katzenberges
ungefähr auf halber Höhe zwischen dem Engebach und der heute bewaldeten
Hügelkuppe. Die Lage entspricht einem „klassischen Siedlungsraum44 während der
alemannischen Landnahme ab dem 3./4. Jahrhundert bzw. des alemannischen
Siedlungsausbaus ab dem 7. Jahrhundert. Zu dem Siedlungsmuster gehören ein
Wasserlauf im Tal, Äcker und Weiden an den Hängen sowie eine Waldzone auf der
Hügelkuppe oder an steilen unwirtlichen Lagen. Auf eine eventuelle alemannische
Vorgängersiedlung weisen die Erkenntnisse aus der Flurnamenforschung hin. So
gilt das Gewann Bübingen als eine mögliche Vorgängersiedlung Wintersweilers.2
Hinweise auf eine hallstattzeitliche Siedlung fehlen vollständig.

Dass der Katzenberg, wie das Markgräflerland insgesamt,3 bereits in urgeschichtlicher
Zeit Siedlungsraum war, zeigen die archäologischen Spuren. Die
zahlreichen jungsteinzeitlichen Lesefunde in Form von Feuersteinwerkzeugen
(Klingen, Schaber, Pfeilspitzen, usw.) und Steinbeilen, die bei Feldbegehungen
oder durch Zufall zu Tage kamen, befinden sich vermehrt am Westhang des
Katzenberges, in einem mehrere hundert Meter breiten Gebiet entlang des
Gemeindewaldes, in dem sich auch das Hügelgräberfeld befindet. Wenn auch jungsteinzeitliche
Siedlungsstrukturen in Form eindeutiger Befunde für Gebäudegrundrisse
und Vorratsgruben bisher nicht entdeckt wurden, ist dennoch durch die
Anzahl der Funde eine jungsteinzeitliche Nutzung des Katzenberges nachgewiesen
(Jungsteinzeit: ca. 5000 - 1800 v. Chr.).

Die mit Sicherheit jungsteinzeitlichen Fundstellen liegen in den Fluren
„Zwischen den Gräben44, „Schorenacker44, „Bruckmatten44, „Ob der Bruckmatt44,
„Schorenweg44, „Auf der Egd44. Wahrscheinlich jungsteinzeitlich sind die Fundplätze
mit den Flurnamen „Zwischen dem Holz44, „Unter der Straße44, „Stielackern44,

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