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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 26
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0028
„Neufeldle", „Kaibacker", „Bübingen". Bei den Funden der letztgenannten Plätze
handelt es sich ausschließlich um Feuersteinwerkzeuge bzw. Feuersteinabschläge
(wie sie bei der Herstellung von Feuersteinwerkzeugen entstehen), die während der
Feldbegehung durch Studenten der Hochschule Karlsruhe im Jahr 1937 gemacht
wurden. Da Werkzeuge aus Feuerstein seit der Altsteinzeit hergestellt werden, ist
eine eindeutige zeitliche Ansprache nur über den Werkzeugtyp und dessen Herstellungstechnik
möglich. Der Verbleib der Funde ist leider nicht bekannt.4

Am Rande der Gemarkung Wintersweiler, auf dem Gewann „Pritsche", das
bereits zur Gemarkung Efringen-Kirchen gehört, konnte während der Grabung am
Grabhügel auf dem Katzenberg eine römische Siedlungsstelle unweit der vermuteten
Römerstraße untersucht werden. Nach der äußerst knappen Beschreibung
zu schließen, handelt es sich um Mauerreste und einen Ziegelplattenboden in
einem Mörtelbett, der Teil einer römischen Straßenstation sein könnte.5 Ebenfalls
bei der „Pritsche" wurde um 1900 ein bronzener Armring mit kugeligen Endknöpfen
gefunden. Derartige Einzelfunde aus der Hallstattzeit (Ha C: 625 - 450 v. Chr.)
werden als Indiz für Flachgräber mit Körperbestattung interpretiert, was auf einen
weiteren Bestattungsplatz auf dem Katzenberg neben den Grabhügeln auf der
Bergkuppe hindeutet.6

Die Grabung aus dem Jahr 1924

Die Hügelgräber auf dem Katzenberg sind der umliegenden Bevölkerung wohl
seit jeher aufgefallen, wie die umgangssprachlichen Bezeichnungen „Hünengräber
", „Hunnengräber" oder auch der Flurname „Bei den Bücken" bezeugen.7

Die ersten Schritte zur Erforschung der Grabhügelgruppe auf dem Katzenberg
bei Winters weiler wurden nach der Fundmeldung in dem Brief vom 12. Dezember
1897 des Hilfsförsters Dr. Ludwig Barth an den Direktor des Landesmuseums
Karlsruhe unternommen (Ortsakten RPF).8 Er berichtete von zwei kleineren und
zwei größeren regelmäßigen, kreisrunden Hügeln. Bestärkt durch die früher
erfolgte Entdeckung von anderen Grabstätten im Markgräflerland äußerte Barth
die Vermutung, dass es sich hierbei um Hügelgräber handeln könnte. Ein weiteres
Indiz, das ihn zu dieser Schlussfolgerung veranlasste, erfuhr Barth bei der Besichtigung
des letzten, zum Waldausgang hin liegenden Hügels. Hier soll eine Granitplatte
zu Tage gekommen sein, die Barth als im Zusammenhang mit einem Ort
besonderer Bedeutung stehend verstand.

Die weiteren Erhebungen in der Nähe wurden von Barth als Bett eines Wasserlaufs
oder als ehemaliger Holzabfuhrweg angesehen. Diese kreuz- und querliegenden
Rinnen und Erhebungen im Umfeld der Grabhügel hielt die damalige
Bevölkerung für „Schanzen aus dem Schwedenkrieg". Durch die Mitteilungen
Barths fand die Grabhügelgruppe zum ersten Mal Eingang in die Literatur:

„Neu entdeckt wurde: eine Gruppe von vier Grabhügeln (der grösste ca. 50 m
Dm) im Wald bei Wintersweiler, Amt Lörrach, durch Herrn Forstpraktikant
Dr. Barth in Lörrach."9

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