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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 28
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0030
„...die erwähnten Herren befürchten, es könne ihrem Heimatmuseum die Ausbeute
aus den betr. Grabhügeln durch eine etwaige Ausgrabung seitens Freiburg -
besonders durch Professor Deecke - entgehen."

Als Leiter der Grabung ist Dr. Homburger vom Badischen Landesmuseum vorgesehen
, der sich jüngst in die Prähistorie eingearbeitet hat und sich nun erstmalig
praktisch betätigen soll.11

Um nicht den geöffneten Grabhügel ein ganzes Wochenende lang bewachen zu
müssen, und wegen der knappen finanziellen Mittel des Heimatvereins Kandern,
soll die Grabung an einem Montag beginnen und bis Ende der Woche abgeschlossen
sein. So beginnt die Untersuchung unter der Leitung von Dr. Homburger am
24. März 1924 mit einer 18-köpfigen Arbeitsmannschaft der Baufirma Lösch aus
Kandern (Abb. 1 und 2). Als die Ausgrabungen am 2. April immer noch nicht
abgeschlossen sind, meldet der Heimatverein seine erschöpften Mittel und drängt
die Grabungsleitung, in den nächsten drei bis vier Tagen die Grabung zu einem
vorläufigen Abschluss zu bringen.12

Um die mangelhafte Dokumentationslage dieser archäologischen Untersuchung
besser zu verstehen, muss man sich vergegenwärtigen, dass bis zu diesem Zeitpunkt
die Befunde im Grabhügel noch nicht aufgedeckt waren und ein Neuling der
Grabungstechnik innerhalb der folgenden vier Tage die wichtigsten Grabeinbauten
zu erfassen hatte.

Der Grabungsbericht fiel dementsprechend äußerst knapp aus und beschränkt
sich auf folgende Beschreibung, die 1928 unverändert in den Badischen Fundberichten
publiziert wurde.13

„Entsprechend dem Antrag des Heimatmuseums Kandern, bzw. der
dortigen Herren Daur und Kammüller und gemäß des darauffolgenden
Erlasses des Ministeriums vom 13. Februar 1924 Nr. A. 3019
haben wir in der Zeit vom 24. März bis 7. bzw. 8. April (Schlussgrabung
von Dr. Homburger und Glutsch) die prähistorischen
Grabungen im Wald bei Wintersweiler, Station Efringen, vorgenommen
, wobei in dem größten der vier [Später stellte man fest, dass es
ursprünglich fünf Grabhügel waren.] vorhandenen, der bei einem
Durchmesser von 40 m und einer Höhe von 3 m einer der bedeutendsten
Badens ist, außer einer Menge von Feuer Steinwerkzeugen,
wie Schaber, Pfeilspitzen u. a. eine große Steinsetzung als Nachbestattung
in der Oberschicht zu Tage trat, in der Tiefe des
gewachsenen Bodens außer vielen Einzelscherben und sonstigen
vergangenen Resten schönbemalte und kerb schnittverzierte Keramik
aus der III. Periode der Hallstattzeit (8.-7. Jhd. v. Chr.) nebst Uberresten
einer Fibel. Zuletzt stießen wir auf einen Steinrost, zweifellos
die Verbrennungsstätte, wie sich auch sonst viele Brandspuren in
diesem Grabhügel fanden."

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