Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 32
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0034
ten Linien dargestellt, ist tiefgreifender untersucht worden. Da bezüglich eines den
Grabhügel nach außen abschließenden Steinkranzes, der bei hallstattzeitlichen
Anlagen des Öfteren vorkommt, keine Eintragung in die Zeichnung stattfindet
bzw. nichts berichtet wird, ist es fraglich, ob der Ostsektor tatsächlich bis zum
Rand des Hügels ausgegraben wurde oder ein Forschungsmangel vorliegt. Der
diesbezügliche Zweifel ist berechtigt, denn bei den archäologischen Untersuchungen
an Grabhügeln, die ab den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts in Baden-
Württemberg unternommen worden sind, zeigt sich eine signifikante Zunahme von
steinernen Einfassungen des Hügelfußes im Verhältnis zu der bis dahin betriebenen
Grabhügelforschung. Dementsprechend ist auch der Mangel an Angaben zu
weiteren Bestandteilen von Grabhügeln wie eine Abgrabungszone, ein Kreisgraben
oder eventuelle Pfostenkränze usw. zu beurteilen.17

Abb. 4: *

Im Anschluss an die Grabung
angefertigte schematische Skizze
mit eingetragenen Maßen der
Grabungsbefunde. Der blau
schraffierte Bereich markiert das
ausgegrabene Areal. Das Steinpflaster
im südwestlichen Sektor ist
der Grabbau der Hauptbestattung
(ohne weitere Bezeichnung). Die
Steinsetzung/Steinpackung „b" im
nördlichen Sektor ist eine Nachbestattung
. Im südöstlichen Sektor
liegt das sogenannte Scherbennest
(„c. Urnenscherben11) mit dem
Kegelhalsgefäß.

Die im „Grabungsbericht" erwähnten „vielen Brandspuren in diesem Hügel"
dürften nicht auf einen vor Ort erfolgten Brandvorgang zurückzuführen sein,
sondern stammen wahrscheinlich aus der Umlagerung von Schichten, die bei der
Abgrabung alter Oberflächen zur Hügelerrichtung aus einer naheliegenden
Siedlung oder einem Friedhof mit Brandbestattungen stammten.18 Auf gleiche
Weise können die lokalisierten Feuersteinwerkzeuge und die „Reste von grauem
und braunem, völlig schmucklosem Tongeschirr"19, die im Grabhügel verstreut
waren, zustande gekommen sein. Denkbar ist aber auch, dass hier Brandnachbestattungen
stattgefunden haben. Da die Funde nicht geborgen wurden, ist eine
genauere Ansprache und Interpretation nicht mehr möglich.

32


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0034