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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 35
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0037
Im Plan und in den Berichten wird das Kegelhalsgefäß von den Ausgräbern als
Urne angesprochen, eigentümlicherweise wird jedoch weder von umliegender
Asche noch von Resten eines Leichenbrandes berichtet, so dass diese Interpretation
große Zweifel hervorruft.

Zum einen ist der grabungszeitliche Sprachgebrauch zu berücksichtigen, bei
dem die Bezeichnung „Urne" für jedes Grabgefäß, unabhängig von seiner Funktion
, verwendet wurde. Zum anderen gilt es, den Untersuchungen an anderen hall-
stattzeitlichen Grabhügeln mit Brandbestattungen am Oberrhein Rechnung zu
tragen, bei denen die Gefäße nicht zwangsläufig zur Aufnahme des Leichenbrandes
verwendet wurden. Andere Möglichkeiten der Leichenascheaufnahme wären
Leder- oder Stoffbeutel, die mit ins Grab gegeben wurden.24

Katalogartige Darstellung der Funde aus dem großen Grabhügel

Vorzumerken ist, dass von den gesamten Funden lediglich das bekannte Kegelhalsgefäß
noch erhalten ist. Die restlichen Funde sind hingegen verschollen. Bisher
liegt nur die Aufnahme des keramischen Fundgutes aus dem Hügel vor, auf die
sich der folgende Katalog stützt. Die restlichen Fundbeschreibungen wurden durch
Angaben aus den Grabungsberichten und den Informationen aus dem Presseartikel
ergänzt.25 Bis auf die Feuersteingeräte stammen alle Funde aus dem „Scherbennest
".

Kegelhals gefäß:

Das auf dem Katzenberg gefundene Kegelhalsgefäß (Abb. 7) ist mit einer Höhe
von 30,4 cm und einem Durchmesser von 40 cm von mittlerer Größe. Der Randdurchmesser
beträgt 23 cm und die Standfläche des Bodens hat einen Durchmesser
von 9 cm. Das in Ring- oder Spiralwulsttechnik aufgebaute Gefäß besitzt einen
scharfen Knick im Übergang zwischen Hals und Schulter. Die Schulter ist außen
und der Hals ist sowohl innen als auch außen graphitiert. Das auf der Gefäßschulter
umlaufende Muster ist durch vertikale schwarz-rote Farbstreifen, flankiert
von Ritzlinien, gegliedert. Die Musterfelder setzen sich aus zweifarbigen, gegenständigen
, von Ritzlinien eingefassten Winkeln und einem Schachbrettmuster in
Schwarz-Rot-Malerei zusammen. Das Musterband wird nach oben durch zwei
umlaufende Kerblinien und nach unten durch einen horizontalen Graphitstreifen
abgeschlossen. Das in Wintersweiler gefundene Kegelhalsgefäß gehört mit seiner
Ornamentik zu den reicheren und aufwändiger verzierten Typen im Oberrheingebiet
.

Datierung:

Das Kegelhalsgefäß gehört zu der Gruppe der Alb-Hegau-Keramik, die in Ha C
aufkommen und bis Ha Dl gebräuchlich sind. (Ha C - Ha Dl: ca. 750 - 550
v. Chr.).26

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