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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 42
(PDF, 29 MB)
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wie Schenkungen, Veräußerungen oder Verpachtungen wurde die Schriftform genutzt
. Die Klöster besorgten das Schreiben und auch die Verwahrung entsprechender
Urkunden, die uns noch heute Einblick geben in die unmittelbaren Handlungsweisen
der Beteiligten. Das waren häufig der Schenker, der Empfänger, der
Schreiber, die Zeugen und der Archivar.

Dass alte Dokumente erstaunlich zahlreich die Wirren der Zeit überstanden haben
, ist zum einen dem Zufall und zum anderen der sorgfältigen Archivierung St.
Gallens zu danken. St. Gallen war und ist noch heute das geschichtliche Gedächtnis
Alemanniens und der benachbarten Regionen. So ist auch die Ersterwähnungs-
urkunde von Wintersweiler hier zu finden.

Die deutsche Übersetzung besorgte hauptsächlich Herr D. Horst aus Stuttgart,
Ergänzungen hat freundlicherweise die Universität Bremen vorgenommen.

In der Gnade Christi, Salomon, der Abt des Klosters Sankt Gallen: Wir haben
mit Zustimmung des Konvents des Klosters beschlossen, dass wir den Besitz,
den uns Engilbold übereignet hat, durch dieses Lehen ihm übergeben, was wir
auch so getan haben. Der Vorgenannte übereignete uns im Breisgau in der Mark
oder dem Dorf Wintersweiler zwei Hufen mit den gesamten Gebäuden und allen
Einkünften, die dazu gehören; und zwar unter der Bedingung, dass er und
seine Frau den Besitz so lange sie Leben haben, ein Messopfer in S. Gallen in
Höhe von einem Denar bezahlen, das nach ihrem Tod der Propst Theganharth
den Besitz haben und er nach dessen Tod an das vorgenannte Kloster zurückfallen
solle. Den vorgenannten Besitz, wie er dortselbst genannt wird, haben wir
ihm überlassen und verlangt, einen Lehensbrief zu schreiben. Sollte jemand gegen
diesen Lehensbrief in betrügerischer Absicht zu handeln versuchen, wird er
den Zorn Gottes spüren und viel an die königliche Kasse zahlen müssen: drei
Unzen Gold, fünf Pfund Silber.

Diese Urkunde über das Lehen wird unveränderliche Gültigkeit haben und ist
durch Handschlag bekräftigt. Ausgestellt im Dorf Wintersweiler.

Zeichen des Abts Salomon, Zeichen des Propstes Theganharth, Zeichen des
Dekans Engilpert, Zeichen des Propstes Alberic, Zeichen des Pförtners Cozpert,
Zeichen des Herbergsvaters Tuotilin, Zeichen des Küsters Ecchon, Zeichen des
Kellermeisters Ison, Zeichen des Priors Ruodpert, des Priors Thieton. Cozolti.
Managolt. Albker. Hartrih. Ekehart. Eto. Ekkehart. Thietpert. Hiltinger. Walthe-
re. Chonzo. Uoto. Hunfrid. Libo. Alaker. Puriching. Emicho. Ruman.

Deshalb habe ich bescheidener Priester Ripert (dies) geschrieben am Montag,
an den Iden des Oktober, im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 909, im zehnten
Regierungsjahr des Königs Ludwig, unter Graf Adalbero.

Die deutsche Fassung der Urkunde

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