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rigen drei Dutzend Anwesen waren, wie auch heute noch erkennbar, ganz verschiedene
Gebäudeanordnungen zu beobachten. Als Streckhof zeigt sich z. B. heute
Bläserhof 6, während Nr. 3 ein Winkelhakenhof ist10. Friedrich Feucht, der sich
eingehend mit Hofformen des Markgräflerlandes beschäftigt hat, hält die gleichzeitige
Entstehung des quer geteilten Einhofes und der anderen geordneten Hofanlagen
aus dem Haufenhof im 13. Jahrhundert für wahrscheinlich".
Der heute verbreitete Grundriss des bäuerlichen Wohnhauses ist das Ergebnis
eines längeren Prozesses. Erst im späten Mittelalter wurde das ursprünglich einräumige
Haus zweigeteilt in einerseits Herdraum und andererseits Wohn- und
Schlafbereich. Schließlich gliederte man es weiter auf in ein quer aufgeschlos-
1 = Dachbalken, 2 = („liegende") Stuhlsäule,
3 = Spannriegel des liegenden Stuhls,
4 = Kehlbalken, 5 = Dachsparren, 6 = Dachpfette,
7 = Aufschiebung. Alle Teile sind miteinander verzapft.
Abb. I: Das typische Sparrendach, das
bereits die heute ältesten Häuser des
Dorfes besitzen, mit liegendem Stuhl und
Aufschiebungen. Die Dachpfetten werden
nicht mehr durch senkrechte, sondern
durch geneigte, den Dachraum
nicht versperrende „Säulen" gestützt.
Abb. 2: Bläserhof 6: Rußgeschwärzter alter liegender Stuhl. Sparren und Lattung erneuert
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