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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 58
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stattlichste einst Vogtshäuser oder Meierhöfe waren, schon durch ihre Dimensionen
noch heute gewichtige Akzente im Ortsbild setzen, zeichnen sie sich durch
eine so aufwändige Steinmetzarbeit aus, wie man sie sich später im Allgemeinen
nicht wieder leistete.

Vom Baustil her gehören diese alten Häuser zur Spätgotik, die eigentlich im ersten
Viertel des 16. Jahrhunderts schon ihren Ausklang gefunden hatte, auf dem
Land aber noch lange weiterlebte. Nur in Einzelheiten weisen sie Renaissancezüge
auf. Sie sind in ihrem Erscheinungsbild eng verwandt mit den städtischen Häusern,
ja sogar mit den adligen Landsitzen jener Zeit.

Ein Stilmerkmal der Spätgotik, die Hohlkehle als Kantenprofil an Fenster- und
Türrahmungen, aber auch bei Gesimsen, charakterisiert auch unsere dörflichen
Bauten aus jener Zeit. Die steinernen Fensterrahmungen (die „Fenstergestelle")
zeigen ausnahmslos eine relativ breite Hohlkehle, die immer etwa zwei, drei Handbreit
über der Fensterbank spitz ausläuft. Entsprechendes sieht man auch an den
Hauseingängen. Oft endet die Hohlkehle auch mit einer kleinen Volute („Schnecke
"), die mit einem (Akanthus-)Blatt verziert sein kann. Dies ist eindeutig ein Renaissancemotiv
. Manchmal wurde die Hohlkehle selbst noch durch weitere Profile
bereichert, was man etwa bei den Fenstern des Hauses Gempp (Hintere Dorfstraße
1) beobachten kann. Oft wurde die Hohlkehle mit einem Wulst bzw. dünnen
Rundstab versehen. Man sieht dies z.B. an dem dreiteiligen Fenster neben dem
Eingang des Hauses Gempp, aber auch an diesem Eingang selbst. Altertümlicher

Abb. 3: Hintere Dorf Straße 1. Der typische rundbogige Hauseingang der Zeit um 1600 mit der durch
einen dünnen Wulst bereicherten Hohlkehle und Voluten an deren unteren Enden. Auch die Hohlkehle
des kleinen Fensters ist zusätzlich profiliert; sein Sturz zeigt derb vereinfachten Renaissancedekor.

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