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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 66
(PDF, 29 MB)
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•) einen einstöckigen offenen Schopf
•) Schweineställe

1886 wurde die Stallscheune verbessert. Auch der jetzige Besitzer nahm an dem
nun schon lange nicht mehr seiner ursprünglichen Bestimmung dienenden Ökonomiegebäude
Veränderungen vor.

1843 betrug die Versicherungssumme 1500 fL, war also deutlich bescheidener
als die des Hauses Gempp, das mit 3800 fl. versichert war24. Besitzer waren damals
Friedrich Eckenstein und Johann Schwörer. Eine Generation später waren
Friedrich Eckenstein alt und jung gemeinschaftlich im Besitz des Anwesens, dann
war es Gesamtgut von Ernst Eckenstein und seiner Ehefrau Mina, geb. Bechtel.

Auch dieses Anwesen erfuhr durch seine jetzigen Besitzer eine verständnisvolle
Renovierung. Unter anderem wurde das Dach mit alten Ziegeln neu gedeckt. Wenn
dieses Haus auch im Laufe der Zeit mehr Veränderungen erfahren hat als das Haus
Gempp, ist es doch mit seiner Laube ein besonderes Schmuckstück des Dorfes.

Steinerne Häuser

Eine Besonderheit unserer Markgräfler Dörfer besteht darin, dass in ihnen früher
und zahlreicher als anderswo Steinhäuser neben die Holzbauten traten. Fritz
Schülin schreibt z.B. in der Haltinger Chronik: „Im 15./16. Jahrhundert wuchsen
... auch steinerne Hüser zwischen den überlieferten hölzernen ins Dorfbild hinein
", erwähnt aber auch ein „steinin Hus'\ vermutlich ein Herrensitz, das schon
in einem Berain von 1389 erscheint25. Auch in Wintersweiler sind die ältesten erhaltenen
Bauten wie z.B. die besprochenen Häuser Reinauer und Gempp bereits
Steinbauten. Die Fachwerkbauweise spielte aber weiterhin auch in unserem Dorf
eine Rolle, vor allem, aber nicht nur, bei Ökonomiegebäuden.

Als 1843 das Brandversicherungsbuch für Wintersweiler angelegt wurde, gab es
einschließlich der Engemühle 20 Anwesen, deren Wohnhaus ganz aus Stein gebaut
war26. Zu den als Steinbauten in Erscheinung tretenden Wohnhäusern muss man
auch die 21 Häuser hinzunehmen, deren Bausubstanz „Mauren und Riegel" aufwies
, d.h. die steinerne Umfassungsmauern und Fachwerkinnenwände besaßen.

Verwendet wurden im Allgemeinen Steine der eigenen Gemarkung27. Lieferte
diese kein werkgerechtes und wetterbeständiges Material, so wurden Steine von
außerhalb besorgt. In Reichweite waren für Wintersweiler Jurakalke und tertiäre
Kalksandsteine.

Die reichlich vorhandenen Jurakalke28, die den tieferen Untergrund der lössbe-
deckten Hänge vom Bergholz bis zum Klingelberg bilden, eigneten sich größtenteils
nicht als Werkstein. Entweder waren sie sehr schwer zu gewinnen und zu bearbeiten
(die sog. Korallenkalke) oder sie zerfielen in splittriges Material (sog.
Splitterkalke). Nur die sogenannten Bankkalke waren brauchbar, liegen aber meist
tief unter der Lössdecke. Da beim Dorf auf dem „Berg" solche Bankkalke leichter

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