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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 68
(PDF, 29 MB)
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deten Hausteine aus diesem Material. In Bruchsteinmauern sind oft sowohl Jurakalke
als auch tertiäre Kalksandsteine verwendet worden (siehe Abbildung 9).

Für Fenster- und Türrahmungen, Simse und andere feingliedrigere Bauteile,
auch für Zaunpfosten eigneten sich gut die dunkelroten, glimmerhaltigen Steine
des Oberen Buntsandsteins, die man allerdings von weiter her, aus dem Weitenauer
Bergland, eventuell auch vom Dinkelberg (Inzlingen, Degerfelden) beziehen muss-
te. Gerade bei den ältesten Häusern sieht man dieses Material in anspruchsvoller
Weise verarbeitet. Der Kirchturm hat Buntsandstein-Eckquader. Hier verwendete
man aber andere Schichten, nämlich die stark verkieselten und deshalb härteren
des Mittleren Buntsandsteins.

Im Mauerwerk des Dorfkerns z.B. im Sockel des Fachwerkhauses Kammerer
fallen bis zu kopfgroße Gerolle auf. Diese stammen von der eigenen Gemarkung,
nämlich vom Katzenberg, wo sich eine Schotterlage des älteren Eiszeitalters als
Hinterlassenschaft eines Flusses erhalten hat.

Fachwerkhäuser

Zahlenmäßig treten Fachwerkhäuser in den Brandversicherungsakten von 1843
deutlich zurück. Es gab nur zehn reine Fachwerkwohnhäuser, drei einstöckige, sieben
zweistöckige. Nur sechs der Fachwerkhäuser hatten einen Keller, keines einen
gewölbten. Außerdem gab es noch neun Wohnhäuser, die ein steinernes Erdge-
schoss und ein Fachwerkobergeschoss besaßen. Die Versicherungssummen waren
deutlich bescheidener als bei den Steinhäusern, außer bei einem, das immerhin mit
800 fl. veranschlagt wurde.

Fachwerkhäuser können ein steinernes Erdgeschoss besitzen. So hatte Alt-Bürgermeister
Kammüllers Wohnhaus, heute „Im Niederdorf 2", „ein Stock Mauren, 1
Stock Riegel", aber keinen Keller im Untergrund. In der Regel sind solche Bauten
von vornherein mit diesem soliden Unterbau, der im Rebland den Weinkeller aufnahm
, geplant worden. Bei manchen Fachwerkbauten kommt aber auch eine andere
Reihenfolge in Betracht. Das durch die aufsteigende Feuchtigkeit von der Vermorschung
am stärksten angegriffene Fach werk des Erdgeschosses konnte nachträglich
durch Mauern ersetzt worden sein. Dies ist insbesondere dann in Betracht
zu ziehen, wenn über dem Mauerwerk das Fachwerkobergeschoss nicht bündig
aufsteigt, sondern deutlich zurückgesetzt ist. Das könnte auch beim genannten
Haus Im Niederdorf 2 der Fall sein.

Das Fachwerkhaus Kammerer (DorfStraße 14)

Das Anwesen besteht aus einem älteren, giebelseitig der Dorfstraße zugewandten
Fachwerkbau und einem traufständigen, neueren gemauerten Anbau (am Kellereingang
datiert „1804")30. Das Abblättern des Putzes ermöglicht interessante Ein-

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