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gen der Fenster, die nun aber alle mit einem Schlussstein versehen sind. Am
Hauseingang ist der Segmentbogen, anders als an den Fenstern, außen in die Horizontale
ausgezogen. (Zwei Obergeschossfenster auf der Südseite haben ebensolche
ausgezogene Segmentbogen.) Warum fehlen im Schlussstein die damals eigentlich
noch immer übliche Datierung und die Initialen des Bauherrn? Anspruchsvoll
ist die Gestaltung des Werkstein-Sockels mit sorgfältig eingefügten Kellerfenstern
, anspruchsvoll auch die markante Eckquaderung, die nun, ganz anders als
beim spätgotischen Kirchturm, plastisch hervortritt und ganz regelmäßig gestaltet
ist. Zwischen den Eckquadern entdecken wir auch den Ansatz für ein - nicht ausgeführtes
oder später wieder entferntes - unprofiliertes Stockwerkgesims, an Bauernhäusern
der Barockzeit ungebräuchlich, aber z. B. am barocken Pfarrhaus der
evangelischen Stadtkirche in Lörrach zu sehen. Die Fensterbänke bestehen nur aus
einer einfachen rechteckigen Platte, nicht aus der Kombination von Wulst- und
Rechteckplatte wie noch an der Welmlinger Mühle. Von den andern Häusern im
Dorf unterschied sich die Mühle auch durch ihr Vollwalmdach. Dieses war in un-
sern Dörfern damals die Ausnahme und vor allem bei Pfarrhäusern oder sonst irgendwie
hervorgehobenen Bauten üblich.
Das Tor am Mühlengebäude besitzt einen flach profilierten (faszierten) Korbbogen
, dessen Schlussstein mit angedeuteten Eckmüschelchen verziert ist und ein
Mühlrad, aber leider keine Jahreszahl zeigt.
1843 wird das damals im Besitz von Josef Schneider befindliche Anwesen wie
folgt beschrieben:
Abb. 13: Engemühle
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