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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 75
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0077
•) ein zweistöckiges gemauertes Wohnhaus mit gewölbtem Keller
•) ein zweistöckiges gemauertes Mühlengebäude
•) ein einstöckiges gemauertes Wasserhaus
•) Scheune und Stallgebäude

•) zwei an die Scheune angebaute Schopfbauten und Schweineställe
1906 kam ein Anbau für ein „Lokomobü" dazu!

1926 wurde die Müllerei aufgegeben. Lange Jahre stand das Anwesen leer. Erfreulicherweise
konnte es dann nach dem Zweiten Weltkrieg von Albert Hagist und
Heinz Huttner unter weitgehender Wahrung des alten Erscheinungsbildes zu einem
Landgasthof umgestaltet werden.

Das Rathaus

Laut Brandversicherungsakten35 ist das heutige Rathaus 1792 gebaut worden,
also unmittelbar vor den Kriegswirren im Anschluss an die Französische Revolution
. Es ist das gestelzte, traufseitig zur Straße gestellte, mit einem einfachen Satteldach
gedeckte zweigeschossige Wohnhaus eines einstigen landwirtschaftlichen
Anwesens. Das Dach wird durch jeweils zwei übereinandergesetzte liegende
Stühle getragen (vgl. Abb. 1). Alle Fenster und der Hauseingang haben Segmentbogen
, wie schon in der Barockzeit üblich. Aber die Fensterbänke liegen schlicht
und einfach bündig in der Wandfläche. Die Türrahmung ist sehr bescheiden mit
einem dünnen Wulst als Kantenprofil verziert. Man sieht, selbst die zurückhaltenden
Barockmerkmale, wie sie die untere Welmlinger Mühle aufweist, sind nun
einer noch größeren Einfachheit gewichen. Was an Dekor beim Hauseingang angebracht
wurde, ist eine um 1800 unzählige Male wiederholte Standardzier. Der
Schlussstein hat ein eingetieftes Feld mit Eckmüschelchen. Leider fehlen auch hier
Datum und Initialen des Bauherrn. Nicht selten wurden solche Inschriften, etwa
bei einem Besitzerwechsel, später entfernt. Die Türpfosten sind unten als Postamente
gestaltet; auch hier finden wir wieder die eingetieften Felder mit Eckmüschelchen
. Der Bau hat einen großen tonnenförmig gewölbten Keller und eine imposante
doppelläufige Freitreppe mit gemauerter Brüstung. Das Kellergewölbe
spannt sich, anders als die Gewölbe der älteren Häuser Gempp und Reinauer, über
die ganze Grundfläche des Hauses.

Die Brandversicherungsakten von 1843 geben Auskunft über das damals als
Gasthaus genutzte Anwesen: Es bestand aus dem Wohnhaus mit dem gewölbten
Keller, einer alten Scheuer (von 1687) mit zwei Ställen, außerdem noch zwei
Schweineställen und einem 1805 an das Haus angefügten Anbau mit Metzgerei,
Tanzsaal und Schopf. Ein erhaltener Holzpfosten dieses Anbaus trägt eingekerbt
die Jahreszahl 1805 und die Initialen HBW. Besitzer war 1843 der Gemeindewirt
Jacob Hof mann, auf den Konrad Scheier als Eigentümer folgte. Dann übernahm
der Schwiegersohn Friedrich Wanner den Besitz. An diesen wurde am 3.2.1862 die

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