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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 98
(PDF, 29 MB)
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denen Schulakten im Pfarrhaus verschwanden. Als Folge dieser Zerstörung zog die
Verwaltung von Rötteln nach Lörrach um.

Erst 1749 finden wir wieder Aufzeichnungen zum Schulwesen: Wieder wird in
vielen Orten das Fehlen eines Schulhauses beklagt. Wo vorhanden, wird der Zustand
als sehr schlecht geschildert (Lörrach und Weil). Aber alle Orte haben jetzt
Lehrer, sogar die genaue Schülerzahl wird angegeben. Die Besoldung des Lehrers
ist niedrig, er muss fast überall nebenher ein Handwerk betreiben. Interessante
Verbindungen stellt man fest. So hat der Lehrer folgenden Beruf ausgeübt:

In Märkt und Kleinkems Fischer

In Blansingen und Welmlingen Schuhmacher

In Wollbach Schneider

In Hauingen Schreiner

Hinweis zum Lehrer in Egringen: „Kann kein Handwerk..."

Erwähnenswert ist auch, wie der Lehrer in Kirchen beschrieben wird: „Er kann
schlecht schreiben und singen, ...er und sein Eheweib sind beide dem Branntwein
ergeben."

Im 18. Jahrhundert war die Schule von der Kirche abhängig, der Lehrer meist
zugleich auch Sigrist (Kirchendiener); die Bedeutung der Schule im heutigen Sinn
ist noch nicht erkannt. Trotzdem führte Markgraf Karl Friedrich 1751 den Schulzwang
ein. Für Lörrach wurde hervorgehoben, dass die Kinder im Sommer und
im Winter in die Schule gehen, so kann man daraus schließen, dass in den Landgemeinden
für die Kinder Winterunterricht war. Sie wurden eben im Sommer für die
Feldarbeit gebraucht.

Dieser klein und ärmlich anmutende Zustand war aber ein großer Fortschritt, gerade
wenn man die harten Zeiten in den vorher genannten Kriegen bedenkt!

Die Schule in Wintersweiler

Sehr umfangreich sind die Akten (Gemeindearchiv Efringen-Kirchen) nicht. Einige
Vorgänge sind dennoch erwähnenswert. Im April 1873 erfolgt durch die Großherzogliche
Schulvisitatur Lörrach die Mitteilung, dass am 7. Mai 1873 um 10.15
Uhr in der Schule Wintersweiler eine Religionsprüfung abgehalten werden soll.

Ein großes Problem (für alle Schulen) war die Beheizung der Räume in der kalten
Jahreszeit. Dazu gibt es ein Schreiben des Bezirksamtes Lörrach vom 4. März 1904:

Die Schulfeuerung betreffend

In vielen Gemeinden ist die Feuerung in den Schullokalen den Lehrern übertragen
, auch besteht vielfach der Gebrauch, dass die Brennmaterialien durch die
Schulkinder teilweise unter Aussetzung der Unterrichtsstunden in die betreffenden
Aufbewahrungsräume verbracht werden.

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