Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 101
(PDF, 29 MB)
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Weitere Lehrkräfte: Pfarrer Czerwinski (Religion) und Frau Schülin (Handarbeiten
).

Beim ersten Schulratsbesuch wurde Schnetter „Unfähigkeit diese Schule zu führen
" bescheinigt; die Zulage für Verwaltungstätigkeit (60 DM im Monat) erhielt er
nicht! Diese Maßnahme wurde später rückgängig gemacht.

Sehr angenehm entwickelte sich Schnetters Beziehung zu Bürgermeister Karl
Kammerer. Das führte zu einem Ausflug mit Eltern und Gemeinderäten - die Gemeinde
übernahm sämtliche Kosten. Mit dem Bus ging es nach Freiburg, Kandel
und St. Peter. Im Winter 1967/68 bezog Schnetter die Lehrerwohnung.

Auf dem Schulhof befand sich eine „Lehrerbank". Dort konnte sich der Lehrer
in der Großen Pause der Zeitungslektüre widmen.

Beeindruckend: Alle Kinder der Klassen 2 bis 8 spielten miteinander. Es gab wenig
Aggressionen, bessere Schüler halfen den schwächeren. Bei Problemen war
der Hinweis auf ein mögliches Elterngespräch wirksam.

Im Spätjahr 1967 kam es zu einer erheblichen Veränderung: Die Klasse 5-8
musste nicht mehr die Schule in Wintersweiler, sondern die zentrale Hauptschule
in Efringen-Kirchen besuchen. Das Unternehmen „Schülerbeförderung" - bessere
Bildungschancen an großen Schulen - begann.

Hier die Schülerzahlen der neuen Grundschule Wintersweiler:

Der Unterricht in der kombinierten Klasse 1-4 war für Schnetter nicht schwierig
. Wichtig war eine reibungslose Organisation. Die Erstklässler hatten natürlich
andere Aufgaben als die Zweitklässler, ebenso die Dritt- und Viertklässler. Einen
Kopierer gab es nicht, nur einen Spiritusdrucker. Viele Aufgaben wurden vor Unterrichtsbeginn
an die Tafel geschrieben. Da die meisten Bilder farbig waren, hat
Schnetter seine Kleidung geschützt, indem er einen weißen Labormantel trug. Bei
der Stillarbeit war es wirklich still, nur Flüstern war erlaubt.

Die Familien wurden noch stark durch die anwesende Mutter bestimmt, gemeinsames
Spielen mit Geschwistern und Nachbarskindern ist selbstverständlich gewesen
. Verhaltensauffälligkeiten gab es eher selten, oft sagten die Eltern: „Ich hab' s
mit dem Rechnen oder Schreiben auch nicht so gehabt."

Gerade in der Erntezeit waren viele Kinder durch die körperliche Belastung bei
der Mitarbeit auf dem Hof geschwächt. Da die vorschulische Bildung ganz in der
Hand der Eltern lag, sind die Unterschiede in der Sprach- und Rechenfertigkeit bei
den Schulanfängern sehr groß gewesen. Trotzdem verfügten viele Schüler über
eine umfangreichere Grundausbildung als heute.

1967/68
1968/69
1969/70
1970/71

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