Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 110
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0112
Mit Beginn und bis zum Ende des 1. Weltkrieges gehörten Wintersweiler und
sämtliche Ortschaften der heutigen Gemeinden Efringen-Kirchen sowie Bad Bellingen
, Fischingen und Tannenkirch zum militärischen Befehlsbereich der Feste
Istein. Während schon vor dem Kriegsausbruch verschiedene zivile Arbeitskolonnen
in Wintersweiler Privatwohnungen untergebracht waren, verstärkte sich der
Zuzug von weiteren Pioniersoldaten und weiterem Militärpersonal zu Beginn des
1. Weltkrieges im Juli 1914 bis ins Jahr 1915.

Die Rebstockwirtsleute konnten ungeahnte Umsätze verbuchen; während in den
Jahren 1910 bis 1913 der durchschnittliche jährliche Bierumsatz bei 45 Hektolitern
lag, schnellte er in den beiden ersten Kriegsjahren auf 107 bis 164 Hektoliter
nach oben. Die restlichen Kriegs- und Nachkriegsjahre waren dagegen äußerst bescheiden
.

Erst Mitte der 20er-Jahre, aber dann in den Jahren 1938 bis 1941, stiegen die
Bierumsätze auf die Rekordhöhe von 272 Hektolitern. Dies lag an dem Umstand,
dass genau zu dieser Zeit in Wintersweiler ein Reichsarbeitsdienstlager eingerichtet
wurde. Die Arbeitsdienst-Leistenden waren während dieser Zeit vorwiegend für
Bunker- und militärischen Wegebau eingesetzt. An den Abenden und Wochenenden
hatte die Wirtsfrau Schaulin mit ihrer ledigen Tochter, ihrem Sohn und dem
Personal tüchtig zu tun, um die durstigen Kehlen ihrer Gäste zu löschen. Im vorletzten
Kriegsjahr schloss Friederike das Wirtshaus wegen Gästemangels und Versorgungsproblemen
am 1.12.1944 und öffnete erst wieder zum 1. April 1949. Anfang
Dezember 1963 endete die Wirteära Schaulin. Frau Friederike Schaulin, die
bereits Mitte der 20er-Jahre ihren Ehemann verlor, hatte bis in ihr 84. Lebensjahr
mehr als ein halbes Jahrhundert durch zwei Weltkriege und Friedenszeiten die
Wirtschaft bis Anfang Dezember 1963 geführt.

Das Wirtshaus blieb danach mehr als 3 Jahre geschlossen. Im Frühjahr 1966 erwarb
Frau Elsa Kolb, geb. Volz, Wirtin aus Weil am Rhein, das Anwesen „Zum
Rebstock". Nach gründlicher Renovierung und Umbau sowie Einrichtung von 6
Fremdenzimmern mit insgesamt 10 Betten eröffnete Frau Kolb im Mai 1967. Das
Gasthaus „Zum Rebstock" hat seit dieser Zeit keine größeren Umbauten erfahren.
Im Oktober 1968 übergab Frau Kolb den Gesamtbetrieb an ihren Bruder Jürgen
Volz und dessen Ehefrau Ingeborg; jedoch waren diese Wirtsleute kaum ein Jahr
auf dem „Rebstock".

Im September 1969 begann die Wirteära Mohme. Die Eheleute Friedrich und
Brunhilde Mohme, geb. Vogelbacher, erwarben um diese Zeit das Gasthaus „Zum
Rebstock". Sie hatten zuvor 5 Jahre lang erfolgreich den Gasthof „Zum Ochsen"
in Eimeidingen bewirtschaftet.

Am 6. Oktober 1969 eröffnete das Wirteehepaar Mohme den „Rebstock" und baute
ihn zu einem gutbürgerlichen Gasthof aus. Die Gäste kommen aus einem Umkreis
von etwa 20 Kilometern einschließlich der vielen Schweizer Reblandbummler.

Genau 20 Jahre später, und zwar im Oktober 1989, übernahm der gelernte Koch
Rolf Mohme das elterliche Gasthausanwesen und bewirtet bis heute seine zufriedenen
Gäste.

110


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0112