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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 113
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Ehemaliges „ Vesperstüble Dreher "

Im Jahre 1984 erstellte der Metzgermeister Wilhelm Dreher mit seiner Ehefrau
Elsgret in der Dorf mitte ein neues Wohn- und Geschäftshaus. Im Erdgeschoss
linksseitig waren das Ladengeschäft der Metzgerei Dreher und im rückwärtigen
Teil die Produktions- und Lagerräume eingerichtet.

Ab September 1987 eröffnete die Familie Dreher rechtsseitig im Erdgeschoss
eine kleine, einfach eingerichtete Schank- und Imbisswirtschaft. Der Betrieb als
solcher kam nie richtig zur Geltung, da die Familie Dreher ihr Geschäft auf die
Fleisch- und Fleischerzeugnisproduktion sowie deren Absatz ausgerichtet hatte.
Der Gaststättenbetrieb wurde im Dezember 2006 eingestellt.

Das ehemalige Gasthaus „Zum Rößle" auf der Pritsche

Wenn sich auch dieses ehemalige Gasthaus auf Efringer Gemarkung befand,
verdient es hier doch kurz erwähnt zu werden.

Das Pritschenanwesen lag seit jeher kaum 300 Meter südlich der Wintersweiler
Gemarkung. Dort führte die Poststraße seit 1686 von Eimeidingen kommend über
die steile Auffahrt zur Pritsche hinauf und weiter zur Kaltenherberge. Auf dem
Pritschenhaus, in alten Urkunden auch „Brütsche" genannt, lag seit 1777 die Realwirtschaf
tsgerechtigkeit „Zum Rößle".

Erste Wirte waren ab 1777 Hans Möschlin, ab 1795 der Wintersweiler Johann
Link, die dort neben der Landwirtschaft für schwere Fuhrwerke Pferdevorspann
auf dem langen steilen Stich zur Pritsche leisteten. Diese Vorspanndienste waren
recht einträglich, weshalb der Eimeldinger Ochsenwirt Johann Wilhelm Roth das
Anwesen mit dem Realrecht „Zum Rößle" sowie der etwa 14 Hektar umfassenden
landwirtschaftlichen Fläche im Jahre 1809 für 5500 Reichs taler ersteigerte. Zunächst
bewirtschaftete J. W. Roth und später sein Sohn Bartholomäus (genannt
Bartlin) mit seinem Gesinde die Landwirtschaft und das Gasthaus „Zum Rößle"
mitsamt der Vorspannleistung. Als ab dem Jahre 1848 die Eisenbahn in Efringen
ihre vorläufige Endstation fand, ab 1851 bis 1853 in Haltingen, nahm der Verkehr
auf der alten Postroute Basel - Freiburg über die Pritsche stetig ab und die Vorspanndienste
wurden kaum noch gebraucht.

Deshalb verpachtete Bartlin Roth ab 1852 das Pritschenwirtshaus an Johannes
Währer. Anfang des Jahres 1865 verkaufte Bartlin Roth aus Eimeidingen das gesamte
Anwesen mit der Realwirtschaftsgerechtigkeit an Georg Hagist.

Ihm folgten im November 1875 Wilhelm Escher und im Februar 1883 Georg
Friedrich Wenk. Letzter Rößlewirt auf der Pritsche war Hermann Werner, der im
Jahre 1888 das Geschäft übernahm und das Gasthaus endgültig am 12. Februar
1913 schloss.

Danach wurde das Anwesen nur noch landwirtschaftlich genutzt. Seit etwa 20
Jahren befindet sich an gleicher Stelle ein Reiterhof.

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