Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 139
(PDF, 29 MB)
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auch als Türkenlouis bezeichnet - an den Schlachten an der Theiß (1693) und bei
Zenta (1697) maßgeblich beteiligt war.

Über Bolls militärische Laufbahn ist bisher nichts Näheres bekannt. Möglicherweise
lässt sich hierzu noch etwas im Markgräflichen Badischen Archiv oder im
Badischen Landesarchiv herausfinden!?

Georg Michael Boll folgt seinem zwanzig Jahre älteren Stiefbruder Franz Joseph

zwischen 1710 und 1720 nach Neisse.

Als weitere Überraschung tritt in Neisse am 29. April 1720 Georg Michael Pohl
als Sohn des gewesenen Stadthalters zu Neuburg! Johann Michael Pohl (statt Boll)
auf. An diesem Tag schließt er in der kath. Kirche St. Jakobus die Ehe mit der Witwe
Anna Theresia Reifner, geborene Wolff.

Die Kirchenbuchaufzeichnungen von Neuenburg weisen ihn als am 31. August
1685 getauften Georg Michael Boll aus, einem Sohn aus der dritten Ehe des Konsuls
Johann Michael Boll mit Esther Marquardt. Im Wintersemester 1699/1700
studierte er an der Universität Freiburg. Vermutlich holte danach sein 20 Jahre älterer
und einflussreicher Stiefbruder Franz Joseph (geb. 1664 in Neuenburg) den
vaterlosen Jüngling um 1715 zu sich nach Neisse. Hier wurde er ebenfalls Kurfürstlicher
Mühlverweser.

Bekanntlich konnte das 1704 zerstörte Neuenburg erst ab 1714 wieder aufgebaut
werden. Viele der wohlhabenden Bürger und auch die adeligen Geschlechter
kehrten aber nicht mehr zurück.

Einen endgültigen Beweis lieferte aber erst das trotz der kriegerischen Ereignisse
überlieferte Original-Kirchenbuch von Neuenburg durch einen nachträglich
verfassten Vermerk beim Taufeintrag vom 31. August 1685 über Georg Michael
Boll.

Die Verbindungen im Habsburgischen scheinen trotz der weiten Entfernung zwischen
Neuenburg und Neisse sehr rege gewesen zu sein, so dass es nach 1736 zu
einem lateinisch abgefassten Hinweis kam, der übersetzt folgenden Inhalt hat:

„Dieser (Georg Michael Boll) war verheiratet in Neisse in Schlesien, wo er
1736 starb unter Hinterlassung von zwei männlichen Nachkommen und Hausgesinde
gemäß sicherer Uberlieferung ".

Man kann wohl davon ausgehen, dass es noch weitere persönliche Verbindungen
zwischen diesen beiden Regionen gegeben hat.

In meinen umfangreichen und mehrteiligen, unter dem Titel Knur-Chronik veröffentlichten
genealogischen Aufzeichnungen (im Teil VI über Bohl v. Montbach),
lässt sich sicherlich noch einiges auffinden.

Diese Bücher sind unter anderem im Besitz des „Vereins für Familien- und Wappenkunde
in Württemberg und Baden e.V." in Stuttgart und in der „Schweizerischen
Gesellschaft für Familienforschung" in Bern. Darüber hinaus sind sie bei
einer Reihe weiterer Genealogischer Vereine sowie einigen wichtigen Bibliotheken
präsent.

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