http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0151
Schreiben, damit etwas übrig bleibt?
oder
Sprache als Herausforderung
Markus Manfred Jung wurde mit dem „Hebeldank"
des Jahres 2009 des Hebelbundes Lörrach e. V.
ausgezeichnet
Elmar Vogt
Sein Name steht seit vielen Jahren für die Vielseitigkeit der alemannischen Sprache
und sein Einsatz für diese: Markus Manfred Jung.
Wenn einer das „Schatzkästlein" verdient hat, dann der im Jahre 1954 in Zell im
Wiesental geborene und heute in Wehr wohnhafte Markus Manfred Jung, dies
wurde beim Festabend am 16. Mai 2009 im Lörracher Burghof mehr als deutlich.
Mit der diesjährigen Auszeichnung an den Lyriker und Autor gelang dem Hebelbund
gleichwohl eine gelungene Überraschung.
Der Geehrte wuchs in Lörrach auf und studierte Germanistik, Skandinavistik,
Philosophie und Sport in Freiburg im Breisgau und in Oslo.
Zu den bekanntesten (Lyrik-)Werken Jungs gehören unter anderem: „rägesuur",
„halbwertsziit", „hexenoodle", „E himmlischi Unterhaltig" und „verruckt kommod".
Gedichte des Preisträgers wurden ins Norwegische, Rumänische, Italienische und
in die romagnolische Mundart übersetzt. Nicht vergessen werden darf der äußerst
gelungene und qualitativ hervorragende Text- und Bildband über Norwegen, den
Markus Manfred Jung zusammen mit Erich Spiegelhalter herausgegeben hat.
Mit Thomas Burth rief Markus Manfred Jung vor vielen Jahren die Schopf-
heimer Literaturwerkstatt ins Leben, die heute ein fester Bestandteil im regionalen
Kulturkalender ist. Ebenso gehören vielbeachtete Theaterstücke (Klausenhof in
Herrischried) zum Werk des jüngsten Hebeldankträgers.
Um die Schwierigkeiten im Verlagswesen, gerade im Bereich der Lyrik, war sich
Markus Manfred Jung von Anfang an bewusst. Was lag hier näher, als einen eigenen
Verlag zu gründen?
Zusammen mit Franz Handschuh und Wendelinus Wurth gründeten die drei den
Gutacher Drey-Verlag, der sich erfreulicherweise gut im Verlagsgeschäft etabliert
hat und eine stattliche Anzahl von bisher mehr als dreißig Titeln herausgegeben
hat. Seit zwei Jahren hat Markus Manfred Jung auch das Amt des Präsidenten des
Internationalen Dialekt-Instituts mit Sitz in Innsbruck inne.
Als Dichter könne Markus Manfred Jung, was bereits Johann Peter Hebel bewiesen
habe: er habe die Sprache „ins Dichten gebracht" und gezeigt, dass die „Menschen
hier mit dem Alemannischen eine Sprache zur Verfügung haben, die viel mehr
könne als Hochdeutsch", so der Präsident des Hebelbundes, Hans-Jürgen Schmidt,
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