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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 156
(PDF, 29 MB)
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Auf den Dias, die Werner Stork zeigte, und in der Ausstellung sah man viele
schöne alte Gläser in dem grünlichen Farbton des „Waldglases4', die Stork aus anderen
Orten zusammengetragen hat. Die Minifossis sind schon glücklich, dass sie
im Wald eine große Anzahl von farbigen Glasschmelzen, Teilen von Hohlglas und
Glasöfen fanden.

Der Holzverbrauch war enorm: eine Glashütte verarbeitete im Jahr mehrere ha
Wald, da der Wald zur Wärme-Erzeugung und zur Produktion von Holzkohle gebraucht
wird. Wenn der Wald nicht mehr genug Holz hergab, brachen die Glasbläser
ihre Hütten ab, luden sie auf Karren und suchten einen neuen Standort; daher
kommt der Name „Wanderglashütten".

Bei einem Rundgang über den Dorfpfad von Gersbach lernten die Besucher
den schönen Ort und die weite Aussicht auf den Schwarzwald kennen. Allerdings
wurde dies durch einen plötzlichen Regenguss getrübt.

Danach gab es in der Bergkopfhalle ein gutes, von dem Restaurant „Zur Mühle"
hergestelltes Mittagessen, das die „Landfrauen" geschickt und freundlich servierten
, und selbst gebackenen, guten Kuchen anboten.

In einem zweiten Vortrag sprach Werner Stork über die Schwarzwald-Linien
und Schanzen im Gersbacher Raum. Anschließend fuhr man mit PKW zur Gersbacher
Schanze. Beides passte sehr gut zueinander: der Vortrag war eine Voraussetzung
zum Verständnis der von 2006 bis 2008 errichteten Schanze.

Sie ist eine Rekonstruktion, weil man die Originalschanzen nicht durch Überbauungen
verändern darf. Werner Stork hat den Bau mit viel Initiative geplant,
überwacht und Mittel dafür besorgt: sie stammen von der Stadt Schopfheim, der
Gemeinde Gersbach, dem Land Baden-Württemberg und der Europäischen Union-
Gemeinschaftsinitiative LEADER PLUS.

Die Einzelheiten des Baus dieser Schanze und die Größenverhältnisse hat der Architekt
Harald Klemm erläutert, der diese Arbeiten geleitet hatte. Die erwähnten
Vorträge finden Sie in Band 1/2009 „Das Markgräflerland". Werner Stork ging zunächst
von dem geschichtlichen Hintergrund für die Errichtung der Schanzen aus.

Aus dem Zeitalter des Barock sind uns zwischen 1616 bis 1715 zahlreiche
Kriege bekannt, vom 30-jährigen Krieg an waren es viele Kriegsjahre, die auch in
unserer Region schwere Wunden schlugen. Gleichzeitig hat man aber berühmte
Bauten errichtet, z.B. Versailles, Belvedere in Wien, das Dresdner Schloss. Jedoch
auch der Festungsbau erlebte Höhepunkte: Vauban schuf Neu-Breisach und Hüningen
.

Die in der Zeit von 1444 bis 1714 entstandenen Schanzen sind Zeugnisse für die
„Kriege von unten". Durch Fronarbeit der Leibeigenen und Bauern wurden Erdwälle
und darin versteckte „Verhaue" aufgeschichtet. Die Werkzeuge waren Schaufeln
, Spaten, Pickel und einfache Messgeräte.

Im Schwarzwald ließ Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (1655 - 1707)
Schanzen errichten gegen die Franzosen unter Ludwig XIV.

In Nord-Süd-Richtung hat man ca. 500 km lange „Linien" mit Schanzen,
Wachtürmen und Wallgräben gebaut.

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