http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0007
Schichten des Mittleren und Unteren Muschelkalks. Ein durch den Fluss Wiese
offengehaltener, (im Winter gut sichtbarer, aber schwer zugänglicher) Aufschluss
im Unteren Muschelkalk befindet sich am Fuße des Dinkelbergs beim Brombacher
Wuhr direkt oberhalb der Wiese-Brücke.
Die Anwohner des Dinkelbergs hatten sich schon im Mittelalter daran gemacht,
in Gruben oder mit Hilfe von Stollen durch Lehm und Hangschutt an den Mittleren
Muschelkalk zu gelangen, um dort Gips zu brechen, der jahrhundertelang zum Düngen
der Rebberge und Äcker gut zu gebrauchen war, der aber auch als Baugips (selbst in
Basel) Verwendung fand. Solche Zeugnisse früherer Gipsgewinnung trifft man noch
heute an, z.B. in Grenzach-Wyhlen, beim Markhof (gut erhaltener Stollen!) oder bei
Maulburg. Neuerdings hat sich dort der örtliche Geschichtsverein erfreulicherweise
um den Erhalt eines Stollens am Ortsausgang nach Adelhausen bemüht. Gips wurde
auch bei Brombach, Höllstein und vor allem bei Öflingen gebrochen, wo ebenfalls
noch Mundlöcher erhalten sind.
westlicher Horst
Abb. 1: Die zerbrochene Dinkelbergscholle. Stark vereinfachte, schematische Darstellung. Die Skizze
zeigt die Muschelkalktafel ohne flächenhafte Keuperüberdeckung und lässt die durch die Abtragung
verursachten Veränderungen (Nivellierung, Reliefumkehr, Talfurchen u.a.) nicht erkennen. Es sind nicht
alle Verwerfungen eingezeichnet, die Sprunghöhen sind nur schematisch angedeutet.
1 Juraschollen in der Flexur (s. Abb. 22), Hünerberg-Obereck, 2 Degerfeider Verwerfung, 3 Nordschwaben
-Verwerfung, 4 Stark gehobener weitgehend muschelkalkfreier NW-Teil (Rotliegendes-Buntsandstein
-Gebiet), 5 Schollenfeld von Hasel, 6 Hüsinger Keilgraben, 7 Adelhausener Keilgraben,
8 Minseiner Keilgraben
5
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0007