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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 38
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0040
Ein Streifzug entlang dem Nordrand des Dinkelbergs

Beginnen wir beim nordwestlichen „Eckpfeiler" des Dinkelbergs, dem Brombacher
Hellberg. Hier erreicht der harte Obere Muschelkalk, von der Talsohle aufsteigend und
voll bewaldet, eine Höhe von 443 m. Der verwitterte Steinbruch, vor dem sich heute
das Betriebsgelände der Firma Holcim befindet, zeigt die noch innerhalb der Rhein-
talflexur nach Westen einfallenden Schichten. Östlich des Hellbergs erscheinen dann
unvermittelt (das heißt östlich einer N-S-Verwerfung) unter den Bänken und Platten
des Oberen Muschelkalks Schichten des Unteren und Mittleren Muschelkalks. (Zur
Zeit keine Aufschlüsse.) Bis zum Maulburger Mauerhaldebuck bilden sie fast durchgehend
den Sockel unterm Oberen Muschelkalk. Wo die Hänge nicht zu steil und zu
schattig sind, hat man diese weicheren Schichten nicht dem Wald überlassen, sondern
wenigstens teilweise als Wiesenhänge oder nach der Anlage von Terrassen (z. B. bei
der Maulburger Hasenweid) sogar als Ackerland genutzt.

Vom Brombacher Kirchsporn bis zum Fuße des Schindelbergs (etwa bis zur
Gewerbekanalbrücke) ist der Nordrand des Dinkelbergs allerdings grabenartig eingesenkt
, so dass hier wie beim Hellberg der Obere Muschelkalk wieder direkt über
der Talsohle aufsteigt, was im großen Steinbruch hinter dem Gasthaus Waldhorn
gut zu erkennen ist. Auch am Westhang des Schindelbergs über dem Sträßchen nach
Hüsingen sind noch die Steilwände ehemaliger Steinbrüche auszumachen.

Zwischen dem Brombacher Kirchbühl und dem Gasthaus „Waldhorn" erreicht der
in dieser Grabenzone fließende Dorfbach den Talraum der Wiese. In ihm hat sich
das Wasser von Münchhäuslesgraben, Löhrgraben und Tannengraben gesammelt.
Diese Quelläste kommen alle aus dem Keupergebiet nördlich der Mezelhöhe. Nur so
ist der Gewässerreichtum zu erklären, der auf der Dinkelbergnordseite kein zweites
Mal anzutreffen ist. Die Bäche bringen ohne zu versickern auf ihren durch eingeschwemmten
Lehm abgedichteten Bachbetten die Strecke im Oberem Muschelkalk
hinter sich. Auf dem von diesem Dorf bach auf den Wiesentalschottern ausgebreiteten
Schwemmfächer steht der Kern des alten Dorfes.

Wer auf dem Radweg von Brombach zur Brücke beim Wuhr den Hangfuß ins Auge
fasst, dem werden etwa ab 100 m vor der Brücke die schiefrig aufspaltenden Kalke des
Unteren Muschelkalks auffallen. Von der Brücke aus kann man den hier offensichtlich
instabilen Hang beobachten. Eine größere Rutschmasse (Oberer Muschelkalk, abgeglitten
auf Mittlerem und Unterem Muschelkalk) scheint noch immer nicht zur Ruhe
gekommen zu sein. Wir sehen neuere Abrisse und sogar verstürzte Felsblöcke.

Gleich oberhalb des Brombacher Wuhrs wird (im Winter) der Blick frei auf den
bereits erwähnten Aufschluss im unteren Muschelkalk. Der anprallenden Wiese
ist die Entstehung und Offenhaltung dieses steilen Felshanges zu verdanken. Etwa
ein Kilometer weiter, kurz vor der Wiesenbrücke, zieht der Binzgraben der Wiese
zu, bemerkenswerterweise in NNO-Richtung, also der Wiese entgegen. Geologisch
gesehen handelt es sich hier nicht um einen Graben, das Tal folgt einer einfachen (wie
die Keupergräben) rheinisch streichenden Verwerfung, die ihm die Richtung vorgibt.
An der Talmündung stehen sich Mittlerer- (im Westen) und Unterer Muschelkalk

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