Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 42
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0044
Muschelkalks. Auch in den Baugruben des Neubaugebietes „Rebacker" war immer
wieder Unterer Muschelkalk aufgeschlossen. Die obersten Häuser stehen aber bereits
auf Mittlerem Muschelkalk. Da der Untere Muschelkalk neben weichen, schiefri-
gen oder blättrigen Mergeln und Tonen auch einige härtere Bänke aufzuweisen hat,
ergeben sich im Dorf da und dort steile Raine. Der hier nicht viel mehr als 20 m
mächtige Mittlere Muschelkalk, der andernorts (z. B. im Schichtstufenland östlich
des Schwarzwaldes) deutliche Verebnungen unter dem steileren Anstieg des Oberen
Muschelkalks bildet, tritt über Wiechs in dieser Weise nicht eindeutig in Erscheinung.
Im Gelände ist er überhaupt oft schwer abzugrenzen.

Vielfach ist er von abwärts verfrachtetem Gesteinsschutt des Oberen Muschelkalks
bedeckt. Selten verrät er sich auf Äckern durch Bruchstücke von Hornsteinbändern
und manchmal an rutschenden (unruhig modellierten) Hängen durch Kniebildung
bei Bäumen, welche die durch das Gleiten verursachte Schrägstellung zu kompensieren
versuchen.

Am Fuße des Stutz über dem Gasthof „Krone" oder auf der Kreisstraße nach
Nordschwaben bei der Abzweigung des Sträßchens zur Hohen Flum erreicht man
dann den Oberen Muschelkalk, der u.a. in einem Steinbruch auf der Höhe (heute
Parkplatz des Berggasthauses) und an der Straße im kleinen Sattel oberhalb Nordschwabens
abgebaut wurde. Bei der genannten Abzweigung wurden bei Erdarbeiten
vor kurzem Zellenkalke und hellgraue Mergel des obersten Mittleren Muschelkalks
zutage gefördert.

Die neue Straße, die Schopfheim direkt mit dem Wohngebiet Rebacker
verbindet, führt am Fuße des Kreisaltersheimes vorbei. Auch hier wurde früher
Buntsandstein gebrochen. Im Straßeneinschnitt an der großen Rechtsbiegung
konnte man beim Straßenbau sehr schön beobachten, wie die untersten Bänke des
Unteren Muschelkalks den obersten Bunt sandsteintonen auflagern. Auch jetzt noch
schauen die kalkig-dolomitischen, leicht sandigen Bänke aus dem Hang heraus
und unterhalb von ihnen kann man leicht die rote Farbe unter der Bodendecke
erschürfen. Die Grenze Buntsandstein/ Muschelkalk befindet sich hier in etwa
420 m Höhe.

Genau wie Wiechs hat sich Eichen im Unteren Muschelkalk angesiedelt. Der
Unterschied: Die Scholle von Wiechs lagert um einiges höher, so dass dort der Untere
Muschelkalk über der Unterlage von Buntsandstein erst 40 m über der Talebene
erscheint, während Eichen ohne größere Steigung zu erreichen ist. Offensichtlich
sinken ab der Nordschwabenverwerfung am Dinkelbergnordrand die Schichten
ostwärts immer weiter ab. Bewirkt wird dies zunächst durch eine Verwerfung am
Buchrain. Östlich von ihr ist das Oberrotliegende, das um die Wintertalmündung
herum auftaucht, unter das Niveau der Talebene versenkt. Eine weitere N-S-Verwerfung
unmittelbar östlich des Kreisaltersheims sorgt nochmals für eine sprunghafte
Absenkung um etwa 10 m. Bei Eichen erreicht der Buntsandstein dann bereits etwa
10 m über der Wiesentalebene seine Obergrenze.

Der Dinkelbergnordrand schwenkt nun in die NS-Richtung um, wird also genau
genommen zum Nordwestrand.

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