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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 103
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0105
Wie auch in Minsein, berieten sich die Gemeinderäte der Stadt Rheinfelden (Baden
) und der Gemeinde Degerfelden in gemeinsamen Sitzungen, geleitet von Bürgermeister
Herbert King.

Allerdings meldeten sich in Degerfelden gegen Ende des Jahres 1971 nach der
Ausfertigung des Vertragsentwurfs doch noch Gegner der Eingemeindung zu Wort.
Es hatte sich eine kleine Gruppe um den Gemeinderat Julius B irlin gebildet, denen
„alles viel zu schnell" ging und die vor allem die demokratischen Rechte der Bürger
nicht gewahrt sahen.9 Das Umdenken fiel schwer, nach jahrhundertealter Tradition
und ausgeprägtem Eigenleben.

Am 12. Dezember wurden die Degerfelder Bürger nochmals zur Abstimmung
aufgerufen. Trotz der Versuche in Degerfelden, noch einmal eine andere Entscheidung
herbeizuführen, entschied sich erneut eine Mehrheit von rund 64 Prozent für
einen Zusammenschluss mit der Stadt Rheinfelden.

Aufgrund dieser positiven Abstimmungsergebnisse der Bürgeranhörungen entschieden
sich die Gemeinderäte von Degerfelden endgültig für einen Zusammenschluss
mit der Stadt Rheinfelden (Baden). Auch die Rheinfelder Gemeinderäte
begrüßten die Entscheidungen und beschlossen in der öffentlichen Sitzung vom
14. Dezember 1971 einstimmig in getrennten Abstimmungen die Eingliederungen
der Gemeinde Degerfelden und der Gemeinde Minsein in die Stadt Rheinfelden
(Baden).10

Die Eingliederungsvereinbarungen wurden, wie auch alle folgenden, unter der
Rechtsaufsicht des Regierungspräsidiums Südbaden erstellt. Mit Hilfe von 18 Paragraphen
wurde u. a. festgelegt, dass der bisherige Ortsname als Stadtteilbezeichnung
beibehalten wird; die Wahrung der Eigenarten und Besonderheiten der Dörfer
erhalten bleibt und auch, wie die Sonderzuweisungen des Landes Baden-Württemberg
für die freiwillige Eingliederung der Gemeinden in den folgenden zehn
Jahren verwendet werden.

In feierlicher Atmosphäre unterzeichneten die Bürgermeister King, Lämmle und
Rombach die Eingliederungsverträge, durch die Degerfelden und Minsein am 1.
Januar 1972 zu Stadtteilen von Rheinfelden (Baden) wurden. „Gemeinsam werden
wir die größeren Aufgaben besser schaffen als getrennt", wurde Herbert King in
der Tagespresse zitiert.11 Mit der Eingliederung der beiden Gemeinden erreichte
Rheinfelden eine Einwohnerzahl von 20000.

Im Februar 1972 folgten sowohl in Minsein als auch in Degerfelden die offiziellen
Eingliederungsfeiern, in deren Verlauf die Bürgermeister Paul Rombach und
Erwin Lämmle dem Rheinfelder Bürgermeister Herbert King ihre Amtsketten
überreichten.

Während die Verwaltung von Minsein ganz in der Stadtverwaltung aufging und
der bisherige Bürgermeister Paul Rombach in den Stadtrat gewählt wurde, sicherte
sich Degerfelden mit dem Ortschaftsrat, an dessen Spitze der bisherige Bürgermeister
Erwin Lämmle blieb, eine gewisse Selbständigkeit. Bis zur nächsten Kommunalwahl
war Degerfelden mit vier und Minsein mit sechs Mitgliedern im Rheinfelder
Gemeinderat vertreten.12

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