http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0164
Die Entwicklung des Vereins seit den 70er-Jahren wurde durch Persönlichkeiten
geleitet, die sich mit aller Kraft dafür eingesetzt haben. Auf Karl Seith folgte
1963-66 Johannes Helm als Schriftleiter, auch er war Lehrer und durch die
Kriegsereignisse im Markgräflerland heimisch geworden.
Von 1966 bis 87 wurden Christian Martin Vortisch 1. Vorsitzender, Dr. Erhard
Richter 2. Vorsitzender und Fritz Schülin bis 1979 Schriftleiter. Julius Kraus übernahm
danach das Amt des geschäftsführenden Schriftleiters und war von 1987 bis
1990 1. Vorsitzender.
Dr. Erhard Richter hat seitdem die leitenden Tätigkeiten für unseren Verein mit
großer Energie ausgeübt: 1987 wurde er Schriftleiter, 1990 1. Vorsitzender. Über
90 Aufsätze verfasste er seit 1965 für „Das Markgräflerland", er ist ein vorzüglicher
Kenner der Regio-Geschichte und ein verständnisvoller Leiter der Arbeiten
des Vorstands. Dazu gehören Fred Wehrle (2. Vorsitzender), Harald Klemm (Finanzen
), Horst Oettle (Versand), Elmar Vogt (Öffentlichkeitsarbeit), Dr. Martin Keller
(Genealogie) und Renate Reimann (Schriftführerin).
Genealogische Arbeiten: Ortssippenbücher
Seit 1992 werden unter Leitung von Dr. Martin Keller Ortssippenbücher, auch
Ortsfamilienbücher genannt, erstellt. Träger dieser Arbeit sind die Genealogisch-
Heraldische Gesellschaft der Region Basel und der Geschichtsverein Markgräflerland
. Aus den schlecht lesbaren Kirchenbüchern (bis 1810, zum Teil bis 1900)
werden mit Hilfe zahlreicher Mitarbeiter die Daten von Personen und Familien er-
fasst und dann in ein Computerprogramm eingegeben. Man erstellt damit Orts-,
Namens- und Berufsregister.
Ziel dieser Arbeit ist das Markgräfler Familiennamenbuch mit 4 Bänden.
Zur Zeit sind 71 Kirchengemeinden erfasst, davon sind 44 Ortssippenbücher gedruckt
(17 früher als 1992), 27 werden noch bearbeitet.
Ein Vortrag von Erhard Richter über die Christianisierung der Alainannen
bildete den wissenschaftlichen Mittelpunkt der Jubiläumsfeier.
Erhard Richter gab einen Überblick zu diesem komplexen Vorgang, den er mit
Bildern veranschaulichte.
Als die Alamannen um 260 den Limes überwanden und nach Süden vordrangen,
trafen sie auf eine römisch-keltische Mischbevölkerung unter römischer Herrschaft
. Die römische Besetzung des Dekumatlandes hatte etwa 200 Jahre gedauert.
Die Römer errichteten nun eine neue Befestigungslinie auf dem linken (jetzt
schweizerischen) Rheinufer: z. B. die Kastelle Kaiseraugst und Zurzach.
Bis zu dieser Zeit wurde das Christentum von den Römern noch verfolgt. Konstantin
der Große erkannte 312 durch das Toleranzedikt von Mailand das Christentum
als gleichberechtigt an.
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