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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 2.2010
Seite: 6
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-02/0008
Eschbach, ein Dorf wie jedes andere?

Ursula Huggle

Wie soll man die Geschichte eines Dorfes
in Kurzfassung erzählen, was lässt man
weg, was muss unbedingt erwähnt werden?
Jedes Dorf hat seine Geschichte, die gleich
und auch verschieden ist von der anderer
Gemeinden. Sie wird geprägt von der umgebenden
Landschaft, von der jeweiligen Obrigkeit
, von Zufällen, historischen Entwicklungen
, politischen Ereignissen, von den
Launen der Natur und nicht zuletzt von den
dort lebenden Menschen und ihrem Handlungsspielraum
.1

Im dunklen Mittelalter

In einem so fruchtbaren Tal wie der
Rheinebene, das zudem von einem schiffbaren Fluss durchzogen wird, siedelten
die Menschen nicht erst im Mittelalter. Schon in der Steinzeit erkannten sie, wo es
sich leichter leben ließ, wo der Boden besser zu bebauen war und wo auf einem
Fluss Waren und Menschen einfacher und schneller befördert werden konnten.
Steingeräte aus der Zeit der Neandertaler, die auf der Eschbacher Gemarkung
„Kuhlager" gefunden wurden, könnten auf eine so frühe Besiedlung deuten. Bei
den Vorarbeiten zu neuen Bahntrassen stieß man dann 2007 auf weitere Funde aus
der Steinzeit und vor allem aus der römischen Zeit. Die Ergebnisse dieser Ausgrabungen
liegen leider noch nicht vor, aber es ist anzunehmen, dass einst auf der Gemarkung
ein römischer Gutshof stand und am „Heitersheimer Weg" eine weitere
römische Niederlassung. Die nächsten Funde stammen aus der zweiten Hälfte des
7. Jahrhunderts und Anfang des 8. Jahrhunderts: Gruppen von Steingräbern, die an
drei Orten gefunden wurden.

Was bedeutet das nun für das Dorf Eschbach? Die Funde lassen auf eine frühe
Besiedlung schließen, wobei diese nicht durchgängig bestanden haben muss. Ab
wann kann man dann von „Eschbach" sprechen, seit wann gab es diesen Ort? Immer
wird von der schriftlichen Erstnennung ausgegangen, wobei diese nicht bedeutet
, dass es davor noch keine Ansiedlung gegeben hätte, wie aus den Funden
hervorgeht. Nun möchte eine Gemeinde aber wissen, wie alt ihr Dorf ist, wie lange
es schon besteht, wann ein Jubiläum gefeiert werden kann.

Abb. 1: Das Eschbacher Wappen symbolisiert
durch die 3 Schilde die frühere Zugehörigkeit
zur Herrschaft Rappoltstein, während
das Malteserkreuz Bezug auf die Jo-
hanniterherrschaft nimmt.

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