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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 2.2010
Seite: 9
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ten, scheinen sie jedoch mit ihrem Geistlichen nicht zufrieden gewesen zu sein, denn
sie zerstörten das Pfarrhaus. Noch nach Jahren lag es in Ruinen. Später wurde über
einen Pfarrer geklagt, der sich „unpriesterlich" aufführte und schließlich das Dorf
verließ, ohne für einen Nachfolger zu sorgen. Der Pfarrherr Michael von Harsch war
sogar Vater mehrerer Kinder, was er allerdings zu verheimlichen suchte.

Probleme verursachten aus anderen Gründen „welsche" Pfarrer von jenseits des
Rheins, weil die Eschbacher deren Sprache nicht verstanden; eine Situation, wie
sie heute durch Pfarrer aus Polen oder Indien auch vorkommt. In der Reformationszeit
mussten viele Pfarrer - wie auch Dorf- und Stadtbewohner - protestantisch
werden, wenn der Landesherr es verlangte. Daher kam es zu Engpässen mit Seelsorgern
. Eschbach blieb bei der katholischen Religion, da es seit 1368 zum katholisch
gebliebenen Haus Habsburg gehörte.

Die Kapelle St. Georg dürfte im 12. oder 13. Jh. erbaut worden sein. Sie lag
Richtung Osten, am Weg nach Staufen, und verfügte über weit mehr Vermögen als
die Pfarrkirche. Ein Pfründhof und reichlich Einnahmen an Geld und Getreide sowie
aus Jahrtagsstiftungen sorgten für eine gefüllte Kasse. Das hatte auch Nachteile
, denn im 16. Jahrhundert musste St. Georg für den Unterhalt und die Besoldung
des Pfarrers aufkommen, während die Kapelle selbst nicht mehr besetzt wurde.
Offenbar lag sie aber den Eschbachern und der Dorfherrschaft so sehr am Herzen,
dass sie immer wieder renoviert wurde. 1725 ließ man ein neues Glöckchen für sie
gießen, 30 Jahre später wurde sie renoviert und dem Barockzeitalter angepasst.
Sogar ein neuer Altar wurde durch Spenden der Einwohner angeschafft, ebenso
drei Bilder, die sich heute in der Pfarrkirche St. Agnes befinden. Und trotzdem ließ
Kaiser Joseph II. im Zuge von Säkularisationsmaßnahmen 1782 auch diese Kapelle
aufheben. Sie wurde sechs Jahre später für 246 Gulden versteigert und gleich


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