Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 2.2010
Seite: 19
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-02/0021
die Veränderungen im Verhalten der Dorfbewohner. Die Gemeinde war trotz Finanznot
bereit, die Auswanderung von Bedürftigen, Kinderreichen und ledigen
Müttern mit ihren Kindern zu finanzieren. Durch die „ehe- und niederlassungs-
hemmende Gesetzgebung", die erst 1868 aufgehoben wurde, durften Paare ohne
ausreichendes Vermögen nicht heiraten. Ein weiterer Grund, das Land zu verlassen
. Von der ersten größeren Auswanderungswelle in den Hungerjahren 1816/17
bis zum Ersten Weltkrieg verließen rund 200 Personen das Dorf, davon etwa 120
nach Amerika.

Wunder der Technik

Eines der größten technischen Wunder des 19. Jahrhunderts dürfte wohl sein,
dass genügend Nahrungsmittel für die ständig wachsende Bevölkerung produziert
werden konnten. Jahrhunderte lang waren die Menschen immer wieder Hungersnöten
ausgesetzt, da oft nur das Zwei- bis Vierfache eines Saatkorns geerntet werden
konnte. Durch Modernisierung der Landwirtschaft - Einführung der Fruchtwechselwirtschaft
, Anbau neuer Gewächse, Stallfütterung, verbesserte Züchtungen
, Melioration durch Bewässerung, effektivere landwirtschaftliche Geräte - und
vor allem durch den Einsatz von künstlichem Dünger nahm der Ertrag sprunghaft
zu. Hatte die Kartoffel bereits einen Beitrag zur besseren Ernährung geleistet, so
nahm nun der Fleischverbrauch zu, der das nötige Protein lieferte. Die Nahrungsmittel
konnten auch einfacher auf den Markt gebracht und dort gewinnbringender
verkauft werden durch das neue Verkehrsmittel Eisenbahn. 1844 wurde in Eschbach
mit den Vorarbeiten begonnen, am 1. Juni 1847 fuhr die erste Dampflokomo-

Abb. 9: Auf dem Luftbild ist deutlich zu sehen, wie die Eisenbahn das Dorf durchschneidet. Links von
den Schienen ist die Pfarrkirche zu sehen, rechts davon das hohe Adelshaus.

19


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-02/0021