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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 2.2010
Seite: 27
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Ein neues Geschwader nahte bereits im Mai 1968: die „Immelmänner", das Aufklärungsgeschwader
51 aus Oberbayern, das nun auf dem NATO-Flugplatz seinen
Dienst antrat.6

In Bremgarten-Eschbach landeten statt der Jagdbomber nun Starfighter, ein besonders
problematischer Flugzeugtyp, der vor allem in den 1960er Jahren häufige
Abstürze verursachte. Auch nach Inbetriebnahme des Aufklärungsflugzeugs
„Phantom II" fanden zwischen 1961 und 1979 noch 15 Soldaten des Geschwaders
„Immelmann" den Fliegertod.

Die Eschbacher gewöhnten sich schnell wieder an die rund 1.500 hier stationierten
Soldaten. 300 Zivilbedienstete fanden erneut einen Arbeitsplatz - man hätte
zufrieden sein können, wenn der Fluglärm nicht gewesen wäre. Ein Lärmschutzwall
wurde gefordert, die Einhaltung der Mittagszeit und ein Nachtflugverbot. Die
Richtung der Einflugschneise führte zu Streit zwischen den betroffenen Gemeinden
, denn inzwischen war man sensibel geworden gegenüber Lärm. Eschbach war
ohnehin schon geplagt durch die Züge auf der Rheinschiene. Aber: Die Gemeinde
profitierte vom Flugplatz und den dort stationierten Soldaten, da die Landeszuweisungen
sich nach der Einwohnerzahl richteten, wobei auch Erst- und Zweitwohnsitz
der Soldaten mitgezählt wurde. Diese Zählweise verhalf dem Dorf 1973 bei
der Verwaltungsreform zur Selbständigkeit, denn Voraussetzung dafür war eine
Einwohnerzahl von über 1.000 Bürgern. Ebenfalls gefordert wurde eine ausreichende
Infrastruktur und eine Grundschule. Da zu dieser Zeit die „Zwergschulen"
aufgelöst werden sollten, hatte man alle Mühe, durch Kooperation mit Tunsei die
erforderliche Schülerzahl zu erreichen. Fortan bildete Eschbach zusammen mit
Ballrechten-Dottingen eine Verwaltungsgemeinschaft unter der Ägide von Pleitersheim
und kehrte damit quasi zum früheren Amtsstädtchen zurück. Die Gemeinde
behielt so wichtige Ämter wie Grundbuch-, Standes- und Passamt sowie ortspolizeiliche
Funktionen.

Erneut geriet Eschbach zwischen die Räder der großen Politik, nachdem 1989
die Berliner Mauer gefallen war und die Wiedervereinigung sich anbahnte. Sie
hatte nicht nur eine Reduzierung der Truppenstärke, der Standorte und der Fliegerhorste
in Ost- und Westdeutschland zur Folge, sondern auch einen Abzug der fran-

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