http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-02/0039
Die am Platz vorgefundene „militärische" Wasserversorgung und Schmutzwasserentsorgung
war marode und entsprach nicht mehr dem Stand der heutigen
Technik. Der alte Wasserturm sowie die Kläranlage wurden nach dem Abzug des
Militärs stillgelegt. Im Rahmen eines regionalen Verbundprojektes konnte die
Wasserversorgung durch einen neuen Anschluss an das Wasserwerk in Hausen sichergestellt
und außerdem ein neues Abwasserkanalnetz geschaffen werden, das
1998 den Netzanschluss des Abwasserzweckverbandes Staufener Bucht (AZV) erhielt
. Mit dem Beitritt zum AZV im Januar 2005 und der Fertigstellung zusätzlicher
Schmutzwassereinrichtungen war in Kooperation mit der Gemeinde Hartheim
die Schmutzwasserentsorgung langfristig gewährleistet.
Es liegt nahe, dass bei der Umwandlung eines ehemaligen Militärstandortes in
ein zu vermarktendes Gewerbegebiet das Thema Altlasten eine nicht unerhebliche
Rolle spielt. Gerade heute achten Investoren in besonderem Maße darauf, ein
„sauberes und unbelastetes Grundstück" zu erwerben. Im Wissen, dass altlastenbe-
haftete Flächen schlichtweg nicht vermarktbar sind, hat man bereits zu Zeiten der
militärischen Nutzung 1993 begonnen, im Rahmen einer sog. „Historischen Erkundung
" die gesamten zur Bebauung anstehenden Flächen zu untersuchen. Im
Rahmen der umfangreichen Erhebungen wurden lediglich drei Altlastenbereiche
ausgemacht, die übrigens noch auf die Nutzung durch das französische Militär zurückzuführen
waren. Dies waren ein ehemaliges Tanklager, bei dem es zu Kerosin-
unfällen kam, eine ehemalige Mülldeponie und ein Feuerlöschübungsbecken. Die
Vermutung lag nahe, dass auch im ehemals technischen Bereich Belastungen vorhanden
sind. Aufgrund der durchgeführten Untersuchungen und den daraus gewonnenen
Erkenntnissen bleibt jedoch festzuhalten, dass es im Gewerbepark
grundsätzlich kein Altlastenproblem gibt. Auch die Fläche des ehemaligen Tanklagers
, auf der zwischenzeitlich eine große Freiland-Solaranlage errichtet wurde,
wird nach der Nutzung als „saubere" Gewerbefläche zur Verfügung stehen.
Für die Grunderwerbsverhandlungen mit dem Bund wurden neben den Flächen
auch die vorhandenen Liegenschaften gutachterlich betrachtet. Die erstellten Wert-
und Hochbaugutachten hatten zur Folge, dass die zum Teil sehr schlechte Bausubstanz
der 310 ehemaligen Militärgebäude und -anlagen einen weitgehenden Abbruch
erforderte. Insbesondere im Rahmen der Nutzungskonzeption für die Entwicklung
des Gewerbeparks Breisgau erschien es nicht sinnvoll, die vorhandenen
Gebäude städtebaulich zu integrieren. Mit einem symbolischen „Hammerschlag"
wurden im Dezember 1996 mehrere Abbruchphasen eingeleitet, die zunächst bis
Ende 2004 andauerten und den Abriss von 222 Gebäuden zur Folge hatte. Weitere
ca. 50 Gebäude, die sich teilweise noch im Eigentum des Bundes befinden, sollen
in späteren Abbruchphasen abgerissen werden. Langfristig bleiben ca. 35 bis 40
Gebäude und damit etwas mehr als 10 % des ursprünglichen Bestandes erhalten.
Für die erfolgreiche Ansiedlung von Unternehmen im Gewerbepark Breisgau ist
es unabdingbar notwendig, über Anschlüsse an den öffentlichen Personennahver-
kehr (OPNV) zu verfügen. Seit 1998 ist der Gewerbepark an den OPNV angeschlossen
und wird sukzessive ausgebaut. Dies geht jedoch nicht ohne jährliche
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