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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 2.2010
Seite: 52
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-02/0054
Diese Erweiterung nach Westen wird später aufgestockt und damit auf eine Höhe
mit dem älteren Teil (Phase 1 rot) gebracht.

Phase 3 Grün gekennzeichnet, um 1443

Dem dendrochronologisch ermittelten Fälldatum von Deckenbalken zufolge, die
im 18. Jh. wiederverwendet wurden, wird um 1443 das Gebäude nach Norden erweitert
(siehe Abb. 5), jedoch nicht auf der gesamten Breite des bestehenden
Baues. Die Anfügung des neuen, unterkellerten Bauköpers liegt nicht genau in der
Flucht der bisherigen Westwand, wodurch hier ein Knick entsteht, der dem Betrachter
heute noch deutlich ins Auge fällt. Bei dieser Erweiterung wird erstmals
ein Graben um das gesamte Gebäude gezogen. Am nördlichen Bauteil reichen an
beiden nördlichen Gebäudeecken große Buckelquader bis auf die Grabensohle (ca.
2 m unter der Erdoberfläche). Durch das Abtiefen des Grabens außen, entlang der
Fundamente der älteren Bauteile der Phasen 1 und 2, wird eine unterfangende Sockelmauer
an diesen älteren Bauteilen notwendig.

Mit diesem Graben erinnert das Gebäude etwas an die Bauform kleiner Wasserburgen
. Die Hausecken dieser Bauphase 3 in der Nord wand des Gebäudes bestehen
- wie erwähnt - aus Buckelquadern, zwischen denen jedoch auch einige glatt
gehauene Quader und Spolien (Steine aus älteren Gebäuden, Abbruch-Bauteile)
unterschiedlicher Form vorkommen. Die Spolien stammen von einem anderen
Massivbau, dessen Standort nicht bekannt ist.

Phase 4 Hellblau gekennzeichnet, um 1484
In die einspringende Ecke des nun L-förmigen Gebäudekomplexes wird ein
etwa quadratischer Baukörper angebaut.

Phase 5 Dunkelblau gekennzeichnet
Schließlich wird die verbliebene Ecke ausgefüllt. Nun entsteht erstmals ein geschlossener
, rechteckiger Baukörper mit drei Stockwerken, der von einem hohen
Dachstuhl (dendrodatiert 1484) überspannt wird (siehe Abb. 3). In die Ostwand
dieser Erweiterung ist das Eingangsportal gesetzt, wovon heute nur noch der
Schwellstein zeugt, einstmals flankiert von zwei Schießscharten.

Phase 6 Hellblau gekennzeichnet, um 1484 oder später
Im späten 15. oder frühen 16. Jh. wird in den offenen Graben auf der Westseite ein
rundlicher Treppenturm hineingebaut. Er verbindet mit Hilfe einer Wendeltreppe das
Erdgeschoss mit einem oder beiden Obergeschossen. In die Mauerdicke des Treppenturms
ist ein Latrinenschacht eingelassen, der sich unten in den Graben entleert.

Vermutlich ebenfalls im 16. Jh. wird der Ostseite des quadratischen Anbaus aus
Phase 4 eine Baustruktur vorgesetzt, in die sich ein breiter, hoher und bodentiefer
Spitzbogen im 1. Obergeschoss öffnet. Form und Funktion des Vorbaus konnten
bisher nicht befriedigend interpretiert werden; vermutet wird ein wehrhafter Vorbau
, ein Kapellenerker oder ein besonders aufwendiger Zugang.

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