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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 2.2010
Seite: 61
(PDF, 31 MB)
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hut befinden. Die gleichnamige Herrschaft Wessenberg mit Mandach, Hottwil und
Etwil bestand bis 1437.

An spätmittelalterlichen Besitz der Familie erinnert bis heute der „Wessenber-
ger", ein Landwein aus Hottwil im oberen Fricktal, der nahe gelegene Wessenberg
mit seiner gleichnamigen Ruine und die Ortswappen des schweizerischen Burg sowie
des nahe gelegenen elsässischen Liebenswiller.

Nachdem der Aargau im 14. Jahrhundert an die Eidgenossen gefallen und der
Schwabenkrieg beendet war, lebten die Wessenberg in den Städten Laufenburg,
Rheinfelden und Basel sowie auf Burg Biederthal, die an der elsässisch-schweize-
rischen Grenze am Nordhang des Schweizer Jura unweit von Maria Stein liegt.
Mitglieder der Familie begleiteten hohe Ämter am Hof des Basler Bischofs und im
Dienst der Habsburger in der Verwaltung von Elsass und Sundgau. Auf diese Weise
erlangten sie Besitz in der Herrschaft Pfirt, heute Ferrette, Ingelsod (Angeot),
Rotenberg (Rougemont), Rosenfels (Rosemont) und Maßmünster (Masevaux).

Bereits um 1520 kam die Familie in den Breisgau, als Humbrecht von Wessenberg
sich mit Walburga von Ambringen verheiratete. Humbrecht war als Mitregent
des Landvogts im Elsass in der vorderösterreichischen Verwaltung tätig und versuchte
vergeblich, sich nach seiner Heirat im Breisgau niederzulassen. Ein Verkauf
von Schloss Burg scheiterte am Widerstand des Bischofs von Basel, des Lehensherrn
. Erst auf Grund der Ehe seines Sohnes Hans Jakob mit Maria Elisabeth von
Krozingen konnte die Familie ihre Absicht in Feldkirch in die Tat umsetzen.

Die mehrere Jahrhunderte dauernde Ortsherrschaft der Familie von Wessenberg
begann am 30. September 1562, als Anton Freiherr von Staufen dem Hans Job von
Wessenberg einen Lehensbrief über den vierten Teil des Hofs zu Feldkirch ausstellte
. Des Weiteren übergab Anton dem Hans Job den anderen vierten Teil des
Hofes, der 1462 unter den Staufener Brüdern geteilt worden war. In einem dritten
Lehensbrief erhielt Hans Job aufgrund der Ansprüche seiner Ehefrau Maria Elisabeth
von Krozingen, genannt Barbara, die restliche Hälfte dieses Feldkircher
Hofes. Anton handelte hierbei auch im Namen seines Bruders Johann Ludwig von
Staufen, während Hans Job von Wessenberg für die Ansprüche seiner Ehefrau eintrat
.18 Hans Job hatte demnach vor 1562 das letzte Mitglied aus dem Geschlecht
derer von Krozingen geheiratet, weshalb er an Stelle seiner Frau das hinterlassene
Erbe antrat, zu dem die genannten Güter in Feldkirch gehörten.

An diese frühe Zeit erinnert ein Wappen über einem Türsturz des Schlosses von
1577. Es zeigt die Insignien von Wessenberg und Reich von Reichenstein, womit
Hans Christoph von Wessenberg und dessen Ehefrau Judith Reich von Reichenstein
gemeint waren. Im Lehenbrief von 1579 lesen wir unter Bezug auf Umbauten
von 1577: „... und weil nun Er Hans Christoph von Wessenberg vor etlich
wenig Jahren hero ein gantz neue Behausung mit aufgemaurten Graben, so man
jetzo das Schloß nempt" hat erbauen lassen.19 In diesem Brief bestätigte Freiherr
Leo von Staufen dem Hans Christoph von Wessenberg das Lehen über Feldkirch,
das er rechtmäßig von seiner Mutter Barbara geerbt habe. Ferner sind ein Schaff-
nereihaus und ein Krautgarten, ein Ackergarteri, ein Finkengarten und ein weiterer,

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