Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 2.2010
Seite: 109
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-02/0111
Im 21. Jahrhundert fordern einige Baslerinnen und Basler, dass die Skulptur
wieder aus ihrem „Kirchenasyl" in die Öffentlichkeit des Marktplatzes umziehen
möge...

28) Im Haus zum Luft:
Hebel und Erasmus - zwei Humanisten

Das „Haus zum Luft" in der Bäumleingasse 18 sollte für den weitgereisten Humanisten
Erasmus von Rotterdam sein letzter Wohnort werden. Aus dem katholischen
Freiburg war der 66-Jährige noch einmal nach Basel gereist, um hier den Druck
seiner Bücher zu überwachen. Er kam als kranker Mann. Auch Basler Wohnkomfort
und Ärztekunst konnten ihn nicht mehr heilen. Am 12. Juli 1536 verstarb er. Als
Sohn der alten Kirche wurde er im inzwischen reformierten Münster beigesetzt.

Offensichtlich kannte Hebel die Moralsatire „Das Lob der Torheit" des Erasmus.
In einem seiner seltenen, alemannisch geschriebenen Briefe an den badischen Rechnungsrat
Karl Gysser von Ende Novemer 1802 lesen wir: Der Her Erasmus selig,
wo au e Rung z Basel gsy isch, het e mol gseit, e Spazierfarth uffem Land seig am
liebligste, wemmen au Wasser vor den Auge seh, und uffem Wasser, wemme s Land
in der Nöchi heig, und so seigs iust au mit der Brösa und mit de Rime. ,s chunnt ufs
nemlich usen, und i ha scho meng mol drüber no denkt. Allmig in der Schul denki an
so Nareposse, wenn d'Here meine, i seig gar grüseli flißig by mine Schulere. Mini
gnädige Heren und Oberen im Chleine Roth selig z Basel hen allmig au gmeint, der
Rotschriber Iseli schrib gar sölli flötig am Brotokoll. Nei, by Gott! An sine Hemero-
ide der Menschheit het er gschriebe, und het d Nare lo schwetze. (Nr. 80)

Für uns ist diese Briefstelle von mehrfacher Bedeutung: Nicht nur, dass Hebel
seinen Kollegen aus früherer Zeit recht genau zitiert, sondern dass er mit Hilfe des

' «m m »»im

IN DIESEM HAUSE WOHI^TE
ALS QAST DES BUCHDRUCKER
HERRN HIERONYMUS FROBEN
ERASMUS VON ROTTERDAM
WÄHREND SEINES LETZTEN-LEBENS"
JAHRES VOM AUGUST 153J
BIS ZUM ll. JULI 1536

I

Abb. 15: Inschrift am Erasmus-Haus

109


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-02/0111