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Wollbach im Dritten Reich
Wollbach gehörte zu den Dörfern des Markgräflerlandes, in denen die NSDAP
1932 bei den Reichstagswahlen einen Stimmenanteil von über 80% erzielen konnte.
Abb. 6: „ 1. Mai 1934 in Wollbach", Aquarell von Hessner, Lörrach
Vorbereitet durch das geistliche Wirken des damaligen Pfarrers Paul Richard
Gaeßler, der seit 1931 Parteimitglied und ab 1933 als Hauptsturmführer der SA
und Propagandaredner tätig war, zählte Wollbach bald zu den Zentren des neuen
Geistes. Sticheleien und Bevormundungen seitens der neuen Machthaber gegenüber
der Kirchengemeinde führten zu einem angespannten Dorfklima.
Uniformen prägten das Dorfbild. SA, Jungvolk, HJ, Landdienst und BDM gehörten
zu den einheimischen Uniformierten, dazu kamen die Wehrmachtsangehörigen
der beiden Artillerie-Kompanien, die 300 bis 400 Mann im RAD-Lager und
die oberen Chargen der Organisation „Todt", die die Baukompanie befehligten.
Vom 25. Mai bis 26. Juni 1940 waren 225 Eimeldinger Männer und Frauen
nebst ihren Kindern und dem Vieh in Wollbach evakuiert. 62 gefallene Männer
hatte die Gemeinde im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) zu beklagen.
Die Gemeindereform 1973/74 wurde wie fast überall auch in Wollbach sehr
kontrovers diskutiert. Der Gemeinderat Wollbach entschied sich 1973 mehrheitlich
für den Anschluss an den Verwaltungsverband vorderes Kandertal. Die Landesre-
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